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1896 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die deutschen Landschaften.
Die Beteiligung am Welthandel besteht hauptsächlich
in dem Handelsverkehr, den St et ti n mit den n o rd is eh en S taaten
unterhält.
Das Verkehrswesen: Eisenbahnlinien und Schiffahrtsstrassen.
Für die Sch i f fahrt öffnet die Ostsee, die auf einer langen
Küstenstrecke die Landschaft bespült, ihre Wege. Von Stettin
finden regelmässige Dampfschiffahrten nach den bedeu-
tendsten Ostseehäfen statt. Durch den Oderstrom kann die
Landschaft auch mit den südlich gelegenen deutschen Landschaften
in Schiffsverkehr treten.
Das Eisenbahnnetz besteht nur aus einigen Haupt-
linien, von denen sich die meisten in Stettin treffen. Von dort
führen Schienenwege nach Kolberg, Stargard (Köslin—danzig
oder Posen), Frankfurt a. d. 0. (Breslau), Berlin und Pase-
walk (Stralsund oder Lübeck.
Das Bildungswesen: Unterrichtsanstalten.
Eine Universität befindet sich in Greifswalde. Von
gewerblichen Unterrichtsanstalten sind die Navigati-
onsschulen zu nennen.
Rückblick auf frühere Kulturzeiten.
Bis zum Ende des 5. Jahrhunderts war Pommern von den
Rugiern, einem germanischen Volke, bewohnt. Zahlreiche Münz-
fun d e beweisen, dass zur Zeit des römischen Kaisers Marc
Aurel auch römische Kaufleute zu ihnen gekommen sind.
Als sie ihre Heimat verliessen und unter 0 do w ak e r nach Italien
zogen, nahmen slawische Völker das Land in Besitz. Die
wichtigsten Stämme waren die Liuti zen und Ob otri ten im
heutigen Mecklenburg. Karl der Grosse drang zwar in ihrem
Lande bis zur Peene vor; doch blieb die Einwirkung des Franken-
reiches auf die Kultur dieses Wendenlandes bedeutungslos. Die
Wenden waren schlechte Ackerbauer, dafür aber um
so geschicktere Fischer und Seefahrer (vergi. S. 323).
Dem Bischof Otto von B a m b e r g (1124) verdanken sie ihre
Bekehrung zum Christentum e. Erst darnach erhielten
Deutsche wieder Eintritt in das durch viele Kriege fast ent-
völkerte Land. Sie wanderten so zahlreich ein, dass
in wenigen Jahrhunderten das wendische Wesen vollständig
verdrängt war.
Im Mittelalter blühten einige an der Küste gelegene
Orte, namentlich Stralsund, ferner Wismar, Rostock
und Stettin mächtig auf. Sie wurden reiche Handels-
städte und angesehene Mitglieder des Hansabunde s.
Das Land selbst konnte jedoch wegen der fortwährenden