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1. Die deutschen Landschaften - S. 400

1896 - Trier : Lintz
400 Die deutschen Landschaften. in Nord Westdeutschland und der beiden Landrücken haben geringen Anbau wert. Die aus fruchtbarem Thonschlamm be- stehenden Marschen an der Nordseeküste sind geschmückt mit herrlichen Weizenfeldern und üppigem Graswuchse. Der Lehmboden bildet namentlich östlich der Elbe, wo sich bei der zweiten Vereisung noch der obere Geschiebemergel ablagerte, die Grundlage für einen ausgedehnten Getreidebau. Wenig anbaufähig sind die Moorgegenden Süd- und Nord- deutschlands. Wegen ihrer südlichenlage miissten die beiden Flach- landschaften Süddeutschlands, die schwäbisch-bayerische Hochebene und die oberrheinische Tiefebene ein wärmeres Klima besitzen als die grosse norddeutsche Tiefebene. Aber nur bei der oberrheinischen Tiefebene, die sich der Gunst einer sehr geschützten Lage erfreut, kommt dies zur Geltung. Sie hat ein um 2o G wärmeres Klima als Nord- deutschland, während die schwäbisch-bayerische Hochebene infolge ihrer bedeutenden Erhebung über dem Meeresspiegel mit diesem Gebiete in klimatischer Hinsicht auf ziemlich gleiche Stufe zu stellen ist. Die jährliche Regenmenge, die in Deutschland durchschn. 60 cm beträgt, ist im Flachlande am gröss- ten in der schwäbisch-bayerischen Hochebene und in den Küstenlandschaften des Nordwestens. Die östlichen Landschaften Deutschlands haben dagegen eine geringere Regenmenge. Im Jahre 1893 wurden im deutschen Reiche geerntet: 7460383 Tonnen (à 1000 kg) Roggen. 2 994 823 t Weizen, 423 152 t Spelz, 1 946 944 t Ger s te, 32 277 851 t Kartoffeln , 3 242 313 t Ha fer, 11 490 787 t Vv i e s e n h e u , 32 082 t T a h a k und 10 644 352 t Zuckerrüben, Die W e i n- ernte betrug in den letzten 20 Jahren durchschn. 2 130 000 hl. Die geerntete Menge des Hopfens wird auf 35 000 t, die des Flachses auf etwa 50000 t und des Hanfes auf 17 000 t geschützt. b. Die Bedeutung der einzelnen Gebiete Deutschlands für die Viehzucht. Die Entwicklung der Viehzucht geht gewöhnlich mit der des Ackerbaues Hand in Hand. Ackerbaugebiete mit b e - deutenderrindviehzucht sind z. B. das Neckarland, die oberrheinische Tiefebene, die Kölner Bucht, der H e 11 w e g in Westfalen, die Bielefelder Gegend, so- wie die Bezirke um Leipzig und Breslau. In manchen Gegenden wird aber das Aufblühen der Viehzucht sowohl durch die klimatischen als auch die Boden - Verhältnisse in einer besonderen Weise begünstigt. Solche mit regenreichem Klima und feuchtem Boden sind wegen ihres üppigen Graswuchses zur Viehzucht geeigneter als zum Ackerbau. Unter den
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