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1. Die deutschen Landschaften - S. 408

1896 - Trier : Lintz
408 Die deutschen Landschaften. stoffe in den Vordergrund. Während in den Ackerbaugebieten ein Ueberfluss von Getreide und andern Nahrungsmitteln vorhanden ist, bedürfen die Bergbau- und Gewerbezirke eine bedeutende Zu- fuhr von Brotfrucht, Kartoffeln, Fleisch u. s. w. Umgekehrt wer- den aus diesen nach jenen Gegenden Erzeugnisse des Bergbaues und Gewerbes, namentlich Steinkohlen, Maschinen, Ge- räte, B e*k 1 eid u n g ss tü c k e u. s. w. versandt. Ein ähnlicher Warenaustausch, wie er zwischen dem Süden und dem Nor- den Deutschlands einerseits und Mitteldeutschlands anderseits im grossen stattfindet, besteht auch zwischen allen grössern deut- schen Städten und ihrer nächsten Umgebung. Wichtige Plätze für den deutschen Binnenhandel sind die Städte Berlin, Leipzig, Breslau, Dresden, Magdeburg, Halle, Erfurt, Kassel, Köln, München, Nürnberg, S trass bur g und Mainz. Die meisten von ihnen liegen in den gewerbreichen Land- schaften Mitteldeutschlands. Deutschland erzeugt nicht die zur Volksernäh- rung nötige Menge a n G e t r e i d e und andern Nahrungs- mitteln. Es kann die Zufuhr dieser Gegenstände aus andern Ländern nicht entbehren. Ferner muss es einen grossen Teil der Rohstoffe, die das Gewerbe gebraucht, aus dem Aus- lande beziehen, namentlich Seide, Baumwolle, Wolle, Jute, Flachs, Eisen, Holz u. s. w. Seine A u s f u h r setzt sich hauptsächlich aus gewerblichen Erzeugnissen, in denen Tuch- und Zeugwaren, Bau m wollenge webe, Seide n- waren, Strumpfwaren, Spitzen und Stickereien, Posa- menten, Gold- und Silber war en, Eisen- und Sta hl- waren, Maschinen, Kupferwaren, Zink-, Thon- und Porzellanwaren, Glaswaren, Anilin- und Theerfarb- stoffe, Papier- und Pappwaren, Leder und Lederwaren, Spielwaren, Mehl und Rübenzucker, die Hauptwerte dar- stellen. Um Absatz für seine überflüssigen Waren zu finden, muss Deutschland einen regen Handelsverkehr mitfremden Ländern unterhalten. Nur wenn auch der deutsche H a Il- de 1 blüht, wird die e i n h e i m i s c h e Arbeit ihren ree h- t e n Lohn finden, werden Arbeiter, Fabrikanten und Kaufleute einen ausreichenden Verdienst haben. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich Deutschland im Welthandel eine hervorragende Stellung errungen. Es wird nur von England und Fran k reich, von ersterm allerdings weit übertroffen ; die Verein igten Staaten vonnordamerika stehen ihm ungefähr gleich. Die Möglichkeit, am Welthandel teil- zunehmen, verdankt Deutschland vorwiegend seiner Lage am Meere. Zwar wird es von diesem nur auf einer Seite, nämlich im Norden, begrenzt, und andere europäische Staaten, wie die beiden vorgenannten, haben eine viol günstigere Lage. Doch waren die d e ut sehen 11 afe n plätze, besonders die an der
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