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1. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 30

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 111, H2. Europa. 30 (4800 m), der Monte Rosa (4640 m), emporsteigen. Die bewandertsten Alpengipfel sind jedoch das Matterhorn (4480 in) und die Jungfrau (4165 m) im Berner Oberlande. Ursprünglich waren die Alpen noch weit höher; aber die Gletscher der Eiszeit haben ungeheure Erdmassen nach N geschoben und damit die Süd- deutsche Hochebene gebildet, die sich nach 0 durch Österreich bis nach Wien und nach W zu dem Schweizer Hochlande bis an den Fuß des Schweizer Juras hinabsenkt. Außerdem haben die Flüsse zu der Abtragung viel bei- getragen. Ihre Schuttmassen haben die Po-Tiefebene und das Saöne-Rhone- becken ausgefüllt, die früher Buchten des Mittelländischen Meeres waren. Aufgaben' 1. Stelle die Alpenlaude in Sand oder Ton dar! 2. Fertige eine Skizze davon an! 3. Erzähle die Entstehung der Alpen! 4. Beschreibe die Alpenlande auf einer Wanderung von der Po-Tiefebene bis zum Jura! § 112. Klima und Bewässerung. Steigt man oom Südfuße der Alpen zum Kamme der Hauptalpen empor, so kann man in einer wenigtägigen Wan- derung sämtliche Klimagürtel Europas vom Rhonebecken an bis zu den schnee- und eisbedeckten Tundren kennen lernen, dort unten heiße Sommer, milde Winter und da oben sehr kalte, lange Winter und kurze, mäßig warme Sommer. Die Alpen gehören zu den regenreichsten Gebieten; unter langer sommerlicher Dürre leiden nur die Abhänge der Französischen Alpen zum Nhonebecken und Mittelländischen Meere. In den höchsten Alpengebieten kommen die Nieder- schlüge nur als Schnee nieder. Von 2600—3000 m an sind die Gebirgsrücken, die Grate, die Gipfel mit ewigem Schnee bedeckt, sind die Hochtäler mit breiten Gletschern an gefüllt. Allmählich gleiten diese Eisströme abwärts, in einem Jahre etwa 75 m; auf ihrem Rücken tragen sie Schutt und Steine, die von den Fels- wänden auf sie herabgefallen sind, unter sich und vor sich her schieben sie Tone und Geröll. Schmilzt nun im Hochsommer die Gletscherzunge wieder ab, so geben uns die zurückgebliebenen Moränen ein kleines Bild von der bodengestaltenden Wirksamkeit der ungeheuren eiszeitlichen Gletscher (§ 22). — In diesen Höhen hört der Wanderer oft das Donnern der niedersausenden Lawinen. Unheilbringend werden sie, wenn nach reichen Schneefällen — meist im Winter — die fchwerlaftenden Schneemassen der Abhänge durch irgendeine Erschütterung ins Rollen geraten und mit schreckenerregender Ge- schwindigkeit in die tieferen Täler hinabstürzen. Der gewaltige Luftdruck, der der Lawine vorauseilt, erzeugt rollenden Donner und wächst zu einem Orkan an, der alles niederreißt, was ihm im Wege steht. Die nachfolgende Lawine deckt dann die Trümmer, das grausige Werk weniger Minuten, mit ihrem Leichenmantel zu. Wie manches Haus, manches Dorf ist von ihnen verschüttet worden, und wie manches Menschenleben ist ihnen schon zum Opfer gefallen! Der beste Damm gegen sie sind die hochgelegenen Wälder, die meistens „ge- bannt", d. h. als unantastbar erklärt worden sind. — Weit verhängnisvoller
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