1892 -
Halle a.d.S.
: Schroedel
- Autor: Steckel, Ernst
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Dagegen „drinnen (im Hause) waltet die züchtige Hausfrau, die
Mutter der Rinder, und herrschet weise im häuslichen preise.''
2luch jeder von euch hat zu Hause schon seine bestimmten Arbeiten
zu verrichten, Sag, was du jeden Tag zu besorgen hast! — Du!
— Jeder in der Familie hat also seine Pflichten zu erfüllen; er
muß arbeiten. Wenn du nun deine Arbeit einmal nicht machst, so
ist die Ordnung im Hause gestört; was ist entstanden? Unordnung.
Was geschieht aber nun? <Ls giebt Strafe. Wer straft? Der
Vater (die Mutter). Wer sorgt also für die Ordnung im Hause?
Der Vater. Würde der Vater die Unordnung dulden, so müßte
bald alles drunter und drüber gehen; die Wirtschaft ginge
zurück, und eure Litern würden das, was sie besitzen, bald nicht
mehr haben.
So muß also in dem Gemeinleben der Familie Ordnung
herrschen. Der Vater (oder die Mutter), also eine Person, sorgt
für dieselbe. Wer sich dieser Ordnung nicht fügt, dem wird es
schlimm gehen. (Beispiel: Gleichnis vom verlornen Sohne.) Wann
können wir demnach zufrieden, ruhig und ohne Sorge leben? Wenn
wir uns der Ordnung fügen, dem Vater gehorchen. Der hebe
Gott hat aber den Vater (die Mutter) über uns gesetzt; er (sie)
ist darum unsere Obrigkeit. In der Bibel steht nun: wer sich
wider die Obrigkeit setzet, der widerstrebt Gottes Ordnung, die
aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen (werden
gestraft).
B.
Die Wohnungen der Menschen.
Die ältesten Menschen hatten keine Wohnung. Wo wohnten sie?
In einem Garten (in dem Paradiese). Sie wurden aus dem Paradiese
vertrieben, und ihre Nachkommen kamen auch in kältere oder heißere
Gegenden. Wogegen hatten sie sich dort zu schützen? Gegen Kälte und
Hitze. Sie suchten zuerst Schutz in den Höhlen. Die Sagen vieler
Völker berichten, daß die ältesten Völker Höhlenbewohner (Troglodyten) waren.
lschiller sagt: „Scheu in des Gebirges Klüften barg der Troglodyte sich.")
Ihr habt auch aus der Weltgeschichte und aus der Bibel Personen kennen
gelernt, die sich in Höhlen aufhielten; nennt solche! Kyklopen, David,
Saul, Elias ?c. Auch die Einsiedler der alten Zeit wohnten in Höhlen,
in Ägypten sogar auf Säulen.
Der Eskimo in Grönland wohnt heute noch in Höhlen. Höhlen-
Wohnungen giebt es aber auch noch zu Überlingen am Bodensee, bei
Halberstadt; doch sind dieselben besser und menschlicher eingerichtet als in
alter Zeit.
Die Buschmänner schlafen gern auf Bäumen, wo sie sich eine
Art Nest anfertigen.
Die Bewohner von Kaiser-Wilhelmsland haben sogenannte Pfahl-
bauten. Auf sumpfigen Stellen oder in flachen Seen rammen sie
Baumstämme (Pfähle) in das Wasser, legen andere Stämme darauf und