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1. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 13

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 13 — Zeiten versammelte sich der Rat der Stadt im Friedenssaale. Auch jetzt noch halten die städtischen Kollegien (Magistrat und Bürgervorsteher) dort ihre Beratungen ab. Die übrigen Räume sind Diensträume für die städtischen Beamten. Wie die Stadt verwaltet wird. Osnabrück hat über 80 000 Einwohner; es ist eine Mittelstadt. In einer solchen Stadt gibt es mancherlei Dinge, um die der einzelne Bürger sich nicht immer kümmern kann. Da müssen Kanäle und Straßen angelegt, Gaswerk und Straßenbahn verwaltet und beaufsichtigt und Stenern er- hoben werden. Für alle diese Dinge sorgt die städtische Verwaltung. Sie wird vom Magistrat geleitet. Zu ihm gehören 7 Senatoren, ein Syndikus und der Oberbürgermeister. Die Arbeit ist aber so groß, daß noch viele Sekretäre und andere Beamte angestellt worden sind. Alle diese Beamten arbeiten im Rathause und den daneben liegenden Gebäuden. Da die Bürger auch an der Stadtverwaltung teilnehmen wollen, so haben sie 23 Bürgervorsteher gewählt. Es können aber nur diejenigen Männer wählen, die den Bürgereid geleistet haben und Steuern bezahlen. Die Bürgervorsteher bilden das Bürgervorsteherkollegium, welches zusammen mit dem Magistrat Beratungen abhält. Magistrat und Bürgervorsteher- kollegium nennt man tue städtischen Kollegien. Alle Einwohner der Stadt müssen zu den Kosten für Schulen, Kanäle, Straßen usw. beitragen. Darum bezahlen sie eine Gemeindesteuer (Kom- munalstener). Alte Bürgerhäuser. Am Markt, an der Bierstraße und der Gildewart fallen uns altertüm- liche Häuser auf, die so ganz anders aussehen als die neueren Gebäude. Unsere Vorfahren bauten ihre Häuser meistens aus Fach werk. Dicht an- einander gedrängt, nur durch eine Brandmauer voneinander getrennt, sahen sie mit der schmalen Eiebelseite nach der Straße. Die Holzgiebel standen vielfach nach der Straße etwas über und waren mit Malereien, Sprüchen uno Schnitzwerk oft reich verziert. Am Markt und an der ^»ohannisstraße sind auch Häuser mit steinernen Treppengiebeln aus jener älteren Zeit erhalten geblieben. Statt der Hausnummern hatten die Häuser wohl Hausmarken Die Haustüren waren groß genug, um mit Korn beladene Wagen durchlassen zu können. Denn früher hatten fast alle Bürger Äcker und Vieh. Die große Hausdiele nahm fast das ganze vordere Haus ein. An ihm stand der offene Herd, dessen Rauch das Fleisch im „Wiemen" räucherte. Hinten lagen die kleinen, niedrigen und dunklen Wohnräume.
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