Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 15

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 15 — Als Osnabrück eine Festung war. Während heutzutage Streitigkeiten durch das Gericht entschieden weiden, kämpften in alten Zeiten die Ritter, Fürsten und Städte vielfach mit den Waffen für ihr Recht. Da gab es viel Kampf und Streit im lieben Vater- lande. Die Ritter schützten sich durch feste Burgen, und die Städte umgaben sich mit Mauer und Graben. Osnabrück war zuerst recht klein und hatte kaum ein paar Tausend Ein- wohner. Häuser standen nur um den Dom und den Markt herum bis an die Hase; diese schützte von der einen Seite, während von Süden her der Wüstengraben die Stadt umgab. Er floß durch die heutige Hakenstraße und teilte sich dann in zwei Arme. Der eine führte über die Krahn- und Herrnteichsstraße, der andere durch die Lohstraße in die Hase. Diese älteste mit einer Mauer umgebene Stadt nannte man wohl die „Burg". Als aber draußen in der Gegend der Lohstraße und der Gildewart neue Häuser ent- standen, baute man eine weitere Mauer, die auch diesen neuen Stadtteil („Butenbnrg") mit einschloß. So entstanden Hasemauer, Bocksmauer und Rolandsmauer. Auch ein neuer Graben wurde angelegt (Straße Neuergraben). In späteren Zeiten kam noch die Neustadt hinzu. Man legte nun aber einen breiten und hohen Wall mit tiefem Graben um die Stadt und erbaute feste Türme und starke Tore. Da der Feind gern die draußen liegenden Äcker verwüstete und das Vieh raubte, legte man in weitem Bogen um die Stadt die Landwehr an, von deren Wachttürmen (Wulfter Turm) der „Törner" nach dem Feinde ausschaute. Die Landwehr bestand aus einem mit dichtem Gebüsch bewachsenen Walle mit Graben; Reste davon sind noch in der Eartlage und am Gertrudenberge er- kennbar. Wenn der „Törner" durch einen Hornstoß den Feind ankündigte, trieben die Hirten das Vieh ein, und die Bürger eilten vom Felde nach Hause. In der Stadt läutete man Sturm, und die Zugbrücken wurden hochgezogen. Der Bürger legte Brustharnisch und Schuppenkragen an, stülpte den Eisen- Hut auf den Kopf, nahm Hellebarde oder Armbrust und eilte auf die Wälle. Der Feind aber hatte das Nachsehen und zog meistens ab. Manch- mal wurde aber die Stadt lange Zeit belagert; dann brachen oft Hungers- not, Krankheiten oder Feuer aus. Wenn der Feind in die Stadt ein- dringen konnte, mußten die Bürger schwere Bußen bezahlen und harte Strafen erleiden. Aufgaben: 1. Forme im Sandkasten Wall und Graben! 2. Fertige eine Zugbrücke an! 3. Beschreibe die Waffen der Bürger in jener Zeit! (Museum.)
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer