Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1915 -
Osnabrück
: Pillmeyer
- Autor: Göers, Heinrich, Borchelt, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Osnabrück
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
54 —
Piesberg (176 m), mit seinen Schutthalden, Steinbrüchen und grünen Wäl-
dern vor uns liegen. Unser Weg führt an der sonnigen Netter Heide
vorüber, wo übende Soldaten und der Fliegerschuppen unsere Aufmerk-
samkeit auf sich lenken. Durch den schnell wachsenden Ort Haste führt
unser Weg uns am sagenbekannten Schmied im Hon, an den Karlssteinen
und dem Kreuz im Hon vorüber zum Ostabhange des Piesberges. Durch
stille Tannenwälder kommen wir nach steilem Aufstiege auf eine ebene
Fläche (Hochfläche). Der Berg hat also keinen eigentlichen Gipfel, er ist ein
Tafelberg. Im Süden sieht man das Hasetal mit der Stadt vor sich.
Der Westerberg und weiterhin die Höhen des Teutoburger Waldes sind
deutlich zu erkennen. Im Osten dehnt sich ein waldiges Hügelland aus, im
Norden liegen Wallenhorst und Rulle, während im Westen die Schornsteine
des Kohlenbergwerks von Ibbenbüren am Horizont erscheinen.
Piesberg.
Die eigentümlichen Felsenplatten der Iohannissteine oben auf dem
Piesberge waren in früheren Zeiten ein beliebter Platz, an dem manch ver-
gnügter Abend von den Bergleuten gefeiert worden ist.
Steinkohle. Mehr als 200 Jahre lang hat man am Piesberge Stein-
kohlen „gefördert". Im Innern des Berges liegen zwischen den Gesteins-
schichten viele Kohlenflöze von 5 bis 30 cm Dicke. Sie treten an einigen
Stellen zutage. Vom Südfutze baute man wagerechte Gänge, Stollen,
und von oben senkrechte Schächte in den Berg hinein. Bergleute kamen
aus anderen Gegenden, um hier zu arbeiten. So entstanden viele Gebäude
am Berge, in Eversburg und der Eversheide. Auch eine Eisenbahn wurde
gebaut. Das überflüssige Gestein wurde aus den kilometerlangen Gängen
herausgeschafft und am Berge aufgeschüttet. Daher stammen zum Teil die
gewaltigen Schutthalden, von denen heute die Eisenbahn täglich ganze
Züge zum Aufschütten der Bahndämme fortschafft. Eine Zeitlang gehörte
das Bergwerk der Stadt, bis es der Eeorgs-Marien-Hütten-Verein an-
kaufte und stark vergrößerte, so daß zuletzt weit über 1000 Arbeiter beschäf-
tigt waren.
In den Stollen und Schächten traf man aber immer stärkere Wasser-
ädern, die salz- und eisenhaltiges Wasser in solchen Mengen hineinströmen
ließen, daß die stärksten Pumpwerke es kaum fortschaffen konnten. Das
Wasser wurde in die Hase geleitet. Als die anwohnenden Wiesenbesitzer
sich über das schädliche Wasser, das die Wiesen verdarb, beschwerten und Ent-