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1. Heimatkunde für die Schulen Osnabrücks - S. 79

1915 - Osnabrück : Pillmeyer
— 79 — Kuckholzklippe die Ebene gegen das Andreasberger Dreieck ab. Dieser stärker zerklüftete Gebirgsteil nimmt den ganzen Süden des Oberharzes ein. Die be- denkendsten Bergeshöhen sind der Ackerbruchberg im Nordwesten, der Wurm- berg im Nordosten, der Ravensberg im Süden. In der Mitte dieses Dreiecks liegt in einem lieblichen Talkessel der bekannte Kurort St. Andreasberg. Der Unterharz, der fast ganz zur Provinz Sachsen gehört, hat wenige be- deutende Erhebungen. (Auch der Brocken ist sächsisch.) Der Harz ist fast ganz mit Wald bedeckt. Dazu sind die Niederschläge stark, die schneereichen Winter lang. Deshalb ist er sehr wasserreich. Nach allen Seiten springen die Flüsse teils in tiefen Felsschluchten, teils in lieblichen Waldtälern zur Ebene hinab. Besonders reich an Quellen ist das Brockengebiet. Nach Norden zieht die Oker hinunter an Braunschweig vorbei der Aller zu. Sie nimmt die Radau mit ihren schäumenden Wasserfällen und die liebliche Ilse auf. Ostwärts zur Saale jagt die Bode durch das engste und wildeste Tal des Harzes, an dessen Ausgang die Roßtrappe und der Hexentanzplatz steil empor- ragen. Besonders sehenswert sind im Bodetal die vom Wasser ausgespülten Höhlen, die Baumannshöhle, die Bielshöhle, die Hermannshöhle. In die Bode fließt von links btc Holtemme, von rechts die im Unterharz entspringende S elke. Auch Wipper und Helme kommen vom Unterharz. Das dritte Dreigespann aus dem Oberharz, Oder, Sieb er, Söse, sendet sein Wasser westwärts zur Rhume. Durch das einzige größere Tal der Klausthaler Ebene schlängelt sich die fleißige Innerste. Seinen Bewohnern bietet der Harz reiche Schätze zu gewinnbringendem Erwerb. In den gewaltigen Wäldern fällen sie die stolzen Fichten, deren schlanke Stämme sehr geschätzt sind und weit versandt werden. Aus den Ästen bereitet der Köhler die Holzkohle. Auch die Tannenzapfen werden gesammelt und ver- kauft. Andere fleißige Hände bereiten abgeholzte Flächen für die Aufnahme junger Fichtenpflanzen. In der Beerenzeit pflücken Kinder und Frauen viele Körbe voll Bickbeeren, Kronsbeeren, Erdbeeren, Himbeeren. Hirten treiben die glockengeschmückten Herden weit in die Wälder hinein; der Harzkäse ist all- bekannt. In hoher Blüte steht im Harz die Aufzucht von Kanarienvögeln,- ,,Harzer Roller" mit ihrem kräftigen, aber wohllautenden Gesänge werden teuer bezahlt. Aus dem Schöße der Erde schafft der Bergmann Eisen-, Kupfer- und Silbererz heraus, die an verschiedenen Orten des Harzes verhüttet werden. Auch die Schönheit des Harzes bringt seinen Bewohnern nicht geringen Gewinn. Sowohl im Sommer, wenn die Wälder grünen und die Flüsse schäumen, als auch im Winter, wenn'tiefer Schnee die Berge deckt, kommen viele Fremde und wohnen in den lieblichen Orten bei den freundlichen Harzern, um in der frischen, reinen Berglust Erholung und Gesundheit zu finden. Deshalb liegen am Rande und in den Tälern des Harzes manche Kurorte wie Goslar, die alte Kaiserstadt, dann Harzburg, Wernigerode, Schierke, Brandenburg, Thale, Benneckenstein, Lautenberg, St. Andreasberg, Osterode, Grund und Zellerfeld. Dem Bergbau verdanken besonders Klausthal, Zeller- feld, St. Andreasberg, Lautenthal, Altenau, Wildemann und Grund ihre Blüte. Sie heißen deshalb auch die sieben Bergstädte. Lage und Verwaltung unserer Provinz. Die Provinz Hannover liegt in der Nordwestecke des Königreichs Preußen. Ihre Nordgrenze bilden die Nordsee und das Groß her zogt um
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