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1910 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 33 —
Mit vielen Kosten wurde das Schloß einst von den Kurfürsten
der Pfalz erbaut. Weltberühmt ist das heute noch gut erhaltene, im
Schloß befindliche „große Faß", das 300000 Flaschen saßt. Heute
ist von dem prachtvollen Schloß nur noch eine Ruine — die
größte und schönste Deutschlands — vorhanden.
Tiefe lenkt unsere Gedanken zurück in die Vergangenheit,
erzählt von grausamen Zerstörern und von der Not und dem
Elend der unglücklichen Bewohner Heidelbergs.
Zerstörung Heidelbergs.
Mit Genehmigung des Kunstverlags E. v. König in Heidelberg.
Der Franzosenkönig Ludwig Xiv. ließ das Schloß am
20. Mai 1693 durch seinen grausamen Feldherrn Melac zerstören.
Unser Bild zeigt uns die Schrecknisse dieser Greueltat. Ein Bericht
aus jener Zeit sagt: Die Bürger und Einwohner wurden jämmer-
lich mißhandelt und erbärmlich niedergehauen, die Stadt geplündert
und angezündet. Was von Bürgern noch in Häusern und Gassen
gefunden ward, wurde in die ausgeplünderte „Heiliggeistkirche" ge-
trieben, diese abgeschlossen und hierauf der Turm angezündet. Welch'
entsetzliches Geschrei und Heulen entstand unter diesen Leuteu.
Die grausamen Mordbreuner öffneten erst die Türen, als der Turm
umfallen wollte und die Glocken schon zu schmelzen ansingen. Kinder,
Frauen, Männer und Greise wurden schrecklich geplagt, sehr viele
erschlagen.
Streng, Badnerland. A. 3