Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Badnerland - S. 165

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 165 — vermögen. Mehr als 30 Stunden würden wir brauchen, wenn wir um den See laufen wollten. Seine Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (15 Stunden). (Vergleiche mit der Strecke vom Schulort bis nach N.) Die größte Breite des Sees von Lindau bis Rorschach ist 22 km (4 Stunden). (Vergleiche!) Ungeheuer tief ist dieses gewaltige Wasserbecken. Bei Lindau beträgt die Tiefe 77 m, bei Bregenz 62 m und in der Mitte, zwischen Friedrichshafen und Romanshorn, 271 m. Da müßten wir 9 Kirchtürme, die so hoch sind als unserer, auseinander stellen, bis wir die Spitze sehen würden. Könnte man das Bodenseebecken ausschöpfen, so bräuchte der Rhein 2 volle Jahre, bis er es wieder gefüllt hätte. Wegen seiner gewaltigen Tiefe gefriert der Bodensee selten zu (1879/80). (Reiter am Bodensee!) Im Sommer ist er am wasserreichsten; im Winter dagegen nimmt seine Wasserfülle ab. Das ist gerade umgekehrt, wie bei unseren Flüssen. Woher mag das nur kommen? Der Bodensee erhält sein Wasser hauptsächlich vom Rhein und seinen Nebenflüssen. Diese aber führen gerade im Sommer das meiste Wasser, weil in dieser Zeit Eis und Schnee auf den hohen Alpenbergen, woher die Flüsse kommen, schmelzen. Im Herbst aber, wenn Schnee und Eis nicht mehr tauen, sind diese Gebirgsflüfse auch nicht mehr so stark und können daher dem Bodensee nicht mehr soviel Wasser zuführen. Die wilden Gebirgswasser führen viel Geröll und Steine mit sich. Dieses senkt sich beim Eintritt des Rheins in den See zu Boden, wodurch der Seegrund teilweise ausgefüllt wurde. Der Bodensee ist also ein Reinigungsbecken (Waschschüssel) für den Rhein; auch wird dessen Lauf gezügelt, fodaß er bedeutend ruhiger den See verläßt, als er ihn betreten hatte. Fahren wir bei trübem Wetter mit einem Dampfschiff in die Mitte des Sees, so können wir die User nicht erblicken. Wir glauben, auf dem Meere zu sein. Wegen seiner Größe wird der See auch noch das „schwäbische Meer" genannt. (Erkläre „schwäbisch!") Mit Recht verdient er diesen Namen. Wie auf dem Meere gibt es da bei Sturm 1—2 m hohe Wellen, welche die Schiff- fahrt sehr gefährlich machen, besonders wenn der Föhn, ein warmer Südwind, das Wasser aufwühlt. Große Mövenschwärme schaukeln sich schreiend auf den weißen Schaumkämmen der Wellen. Hunderte von Fischern ziehen mit ihren Kähnen hinaus und werfen ihre Netze zum Fange aus. Sie fangen hauptsächlich Blaufelchen, Grundforellen, die bis 40 Pfund schwer werden, Karpfen und Welse. Der Wels ist der größte Süßwasserfisch. (Erkläre Süß- und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer