1910 -
Weinheim [u.a.]
: Ackermann
- Autor: Streng, Wilhelm
- Hrsg.: Tischendorf, Julius
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Baden
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Die Zuckerrüben werden in der Zuckerfabrik Waghäusel,
Zichorie wird in Bretten und Lahr, Tabak in den zahlreichen
Zigarrenfabriken in Lahr, des Kraichgaus, der Pfalz (Mannheim!)
verarbeitet.
Ix. Wer sorgt für Ordnung in dem Garten?
Das ganze Badnerland steht unter dem Schutze des treu-
besorgten Landesvaters, des Großherzogs Friedrich Ii., der von
seiner Residenz Karlsruhe aus das Laud regiert.
Die Regierungsarbeit ist sehr schwer und vielseitig; darum
brancht der Großherzog noch tüchtige Männer, die ihm bei seinem
schweren Berufe helfen. Solche Männer (Staatsmänner) sind
die Minister. Auch diese haben wieder viele Mitarbeiter, die
man „Beamte" nennt.
So sorgt z. B. der eine Minister für das Geld, das man
zur Verwaltung des Landes braucht, nämlich der Finanzminister,
der für Einnahmen und Ausgaben verantwortlich ist (Steuer;
Akzisor!) Ein anderer Minister hat darüber zu wachen, daß die
Jugend etwas Tüchtiges lernt. Er sorgt für Kirchen, Volks- und
Mittelschulen. Kunstschulen, sowie Hochschulen, für Ausbildung der
Lehrer, Professoren und Geistlichen usw.
Wieder ein Minister hat darauf Bedacht zu nehmen, daß die
Bewohner in Ruhe und Sicherheit leben können.
Die Amtmänner, die an der Spitze jedes Amtsbezirkes stehen,
helfen ihm bei der Arbeit. Sie sorgen, daß in jeder Gemeinde
alles nach den bestehenden Vorschriften oder Gesetzen verwaltet
wird. Ihnen stehen die Bürgermeister, Gemeinderäte, Polizei
und Gendarmerie zur Seite.
Die Gerichte: Schöffengerichte, Strafkammer... schaffen dem
Bedrängten Recht und bestrafen den Übeltäter.
Die Gesetze oder Vorschriften, nach denen alle Bewohner
sich zu richten haben, werden von den Ministern und den vom
Volk gewählten Abgeordneten (Abgeordneter deines Bezirks!) be-
raten und dem Großherzog zur Genehmigung vorgelegt. Ist
dieser damit einverstanden, so unterschreibt er das Gesetz; es
muß dann im ganzen Land genau befolgt werden.
So sehen wir, wie dieser gesegnete Garten Deutschlands
von unserem Großherzog treu beschützt und behütet wird; deshalb
sind wir dem Landesvater auch Dank schuldig. Dankbar können
wir uns am besten zeigen, wenn wir die Gesetze befolgen und
ihm für seine Treue und Liebe auch Treue und Liebe entgegen
bringen.