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1. Stadt und Land - S. 58

1895 - Hannover : Meyer
— 58 — sandige Fläche, welche mit dürrem Gras und Heidekraut bedeckt ist. Wir sind aus der Staruper Heide. Im Norden wird sie von der Föhrde und einem Tannenwald, im Osten und Westen von fruchtbarem Ackerlande und im Süden von der Landstraße begrenzt. Wie viele Kilometer ist die Heide lang und wie viele Kilometer breit? Es ist nur eiue kleine Heide, aber die nächste, welche wir bei Hadersleben haben. Ihr kennt größere Heiden. Oft seid ihr mit der Bahn nach Woyens gefahren und habt die Heide gesehen, welche östlich vom Dorfe liegt. Die größeren Knaben waren zur Zeit des Manövers auf der Heide bei Oxeuwatt. Heute wollen wir uus mit der Staruper Heide begnügen und hier Um- schau halten; auch wollen wir uns erzählen, was einige von uns auf der großen Heide bei Woyens und Oxeuwatt gesehen haben. 2. Pflanzen auf der Heide. a) Das Heidekraut. Auf der Heide hat das Heidekraut seine Heimat; es bedeckt die ganze öde Fläche und giebt ihr die braune Farbe. Trotzdem der Boden aus der Heide sehr mager und sandig ist, so wünscht sich das Heidekraut keinen bessern; es kann so viel aus der mageren Erde heraussaugen, als es zum Lebeu nötig hat; zwar müssen die Wurzeln sich durch den festen Saud hindurcharbeiten und nach Wasser suchen. Die Folge davon ist, daß die Wurzeln der Pflanze sehr lang und auch hart sind; eine weiche Wurzel würde schwerlich durch den harten Boden dringen können. Weil nun die Wurzeln so lang sind, so ist es nicht leicht sie herauszureißen. Nicht nur die Wurzeln, sondern auch die Steugel sind holzig, und die Blätter und Blüten sind nur kleiu. Die Blatter, welche mit Taunennadeln zu vergleichen sind, sind dreikantig und stehen dicht neben- einander. Biel Ansehen haben sie nicht; aber betrachten wir sie etwas näher, so werden wir auch die hübsch finden. Eins haben sie vor vielen andern Blättern voraus, daß sie auch im Winter grün sind. Den Saft, der so mühsam zu ihnen heraufgekommen ist, halten sie fest, und darum verwelken sie nicht. Wie wir aber an Souu- und Festtagen unser Feier- kleid anlegen, so hat auch das liebe Heidekraut seinen Sonntag, an welchem es seinen Sonntagsschmuck aulegt. Dieser Sountag dauert aber mehrere Monate, nämlich vom Juli bis Oktober. Jedoch ist das Kleid im Monat August am schönsten; denn in diesem Monat blüht die ganze Heide. Im Jnli fangen einige Pslänzchen an zu blühen, und im Oktober ist die Blütezeit vorüber. Millionen von Glöckchen könnten wir in dieser
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