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1895 -
Hannover
: Meyer
- Autor: Krichau, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Seiten fließt darum Wasser nach dem Moore. Wo ist aber dasselbe ge-
blieben? Wir sehen fast garnichts. Die Moorerde hat es aufgesaugt;
sie ist nämlich wie ein Schwamm voll kleiner Löcher, die sich alle mit
Wasser füllen, und aus dem Grunde ist der Boden so weich. Im Winter
ist ein Teil des Moores mit Wasser bedeckt. Wie geht das zu? Saugt
das Moor dasselbe nicht auf? Im Herbste regnet es viel; darum fließt
auch viel Wasser uach dem Moore. Dieses trinkt, solange es kann; wenn
das Trinken aber aufhört, so bleibt das Wasser auf dem Moore stehen,
und verwandelt dieses in einen See. Da täglich Wasser hinznfließt, so
steigt es in dem See und fließt über. Es bahnt sich einen Weg in die
Erde oder fließt durch einen Graben, den man ausgeworfen hat. Stets
sucht es die niedrigsten Stellen auf und eilt unaufhörlich weiter; es
bilden sich Bäche oder Flüsse. Die Quelle derselben ist das Moor.
Endlich kommt das Wasser in ein tiefes Thal, das überall von Hügeln
und hoch liegenden Äckern eingeschlossen ist. In diesem Thale entsteht
ein See. Nennt Seeen in unserer Gegend, die auf diese Weise entstanden
sind! Das Moor ist also die Quelle von Flüssen und Seeen.
Ii. Naturkunde.
1. Die Pflanzen aus dem Moore.
a) Das Torfmoos.
Es ist gut, daß das Moor soviel Wasser trinken mag. Viele Äcker
und Wiesen werden dadurch vor Überschwemmung geschützt. Dem Torf-
moos zu unseren Füßen sind' wih großen Dank schuldig. Die kleine
Pflanze, welche das Moor bedeckt, trinkt sehr viel Wasser-, dadurch wird
das Moos weich und verwelkt schnell; es stirbt und bleibt auf dem Moore
liegen. Der Regen drückt es hinein, und bald ist es verschwunden.
Neues Moos wächst hervor. Auch dieses stirbt nach einiger Zeit ab und
sinkt hinein. Die eine Schicht lagert sich aus der auderu. Aber uicht
nur das Torfmoos sinkt hinein, sondern alle abgestorbenen Pflanzen, die
hier auf dem Moore gelebt haben. Ja selbst Bäume, welche vereinzelt
auf dem Moore wachsen, sinden nach ihrem Absterben im Moore ihr
Grab. Wir thnn etwas Moorerde in ein Glas und lösen dieselbe mit
Wasser auf. Was sehen wir? Die Moorerde besteht aus lauter Fasern,
welche früher Pflanzen gebildet haben; jetzt sind sie zur Erde geworden.