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1. Stadt und Land - S. 109

1895 - Hannover : Meyer
— 109 — dies dem Zollbeamten genau sagen. Auf dem Zollhause wird jetzt aus- gerechnet, wie viel das Schiff an Zoll zu bezahlen hat. Ist der Zoll entrichtet, so kann das Löschen beginnen, und ein Zollbeamter überzeugt sich davou, daß die Angaben des Kapitäns richtig sind. Warum sollen aber die Waren verzollt werden?- Das wollen wir uns durch ein Beispiel klar machen. Rings um unsere Stadt liegen Äcker und Wiesen. Auf den Äckern wächst das schöne Korn. Der Landmann verkauft das Korn, wenn es geerntet ist. Er bekommt Geld dafür. Für dies Geld kaust er sich Sachen, die sein Feld ihm nicht geben kann. Er mnß Kaffee und Zucker, Thee und Reis und manches andere gebrauchen. Er muß aber auch Pflüge, Eggen und Wagen kaufen, um seinen Acker zu bestellen. Er muß seinen Arbeitern einen großen Tagelohn geben; er muß an den Kaiser und an die Gemeinde Steuern zahlen. Wenn er also sein Korn nicht verkaufen könnte, so sähe es schlimm für ihn aus. Er muß aber auch einen ordentlichen Preis für sein Korn haben; denn alles, was er kaufen soll, ist teuer. In anderen Ländern ist es oft anders. In Rußland z. B. wächst in fruchtbaren Jahren so viel Korn, daß die Russen selbst nicht alles verbrauchen können. Die Arbeiter be- kommen hier einen viel kleineren Tagelohn; es wird dem Landmann nicht so teuer, seinen Acker zu bestellen, und darum kann er sein Korn billiger verkaufen. Er ladet es daher auf die Schiffe und schickt es zu uns; denn das Korn ist bei uns viel teurer. Wenn nun kein Zoll erhoben würde, so würde das russische Korn bei uns viel billiger werden als uuser deutsches Korn. Alle würden russisches Korn nehmen, und unser Landmann würde sein Korn nicht verkaufen können; er müßte dann Not leiben. Durch den Zoll wird das ausländische Korn teurer; denn das, was an Zoll bezahlt wird, muß auf das Korn aufgeschlagen werden. Muß man für jeden Sack Korn au Zoll eine Mark bezahlen, so wird jeder Sack um eiue Mark teurer. (Andere Beispiele mögen angeführt werden: Russisches Korn 10 Mark, Zoll 3 Mark, deutsches Korn 13 Mark.) Die Kinder haben oft gesehen, wie die Kisten und Kasten geöffnet worden sind, und wie man die Waren untersucht hat. — In der Nähe des Hafens lag in alter Zeit das Schloß Hausburg. Dasselbe wurde 1644 von den Schweden erobert und einige Tage darauf in die Luft gesprengt. Hier habe ich ein Bild von diesem Schlosse. Es war von einem breiten Graben umgeben. Im Osten führte eine Hängebrücke über den Schloß- graben in den Schloßhof hinein. Auf demselben lagen das eigentliche Schloß, ein hohes, viereckiges Gebäude mit kleiueu Türmen, Ställe für die Pferde des Herzogs, Wohnungen für seine Diener und eine kleine
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