Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1895 -
Hannover
: Meyer
- Autor: Krichau, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 110 —
Kapelle, in welcher der Gottesdienst abgehalten wnrde. Von all dein ist
keine Spur mehr vorhanden. Nur der Erdboden ist nicht leicht zu be-
arbeiten; denn er ist voll von Steinen, die von den Ruinen des Schlosses
herrühren. Am südlichen User des Hafens und der Föhrde liegen ein
Kalkofen und eine Ziegelei.
2. Der Kalkosen und die Ziegelei.
a) Der Kalkosen.
In dem Kalkosen wird Kalkstein gebrannt. Der Kalkstein liegt in
der Erde; er wird mit eisernen Stangen losgebrochen. Den Kalk kann
man aber so nicht gebrauchen; er muß erst in einem Osen gebrannt
werden. In einem solchen Ofen werden die Kalksteine ausgeschichtet, so
daß die Flamme hindurchstreichen kann. Anfangs ist das Fener sehr
gelinde, damit die Steine nicht zerspringen; hernach aber wird die Glut
verstärkt, und statt des schwarzen Rauches sehen wir ans dem Schornsteine
Funken sprühen, oder sogar eine Flamme emporsteigen. Der Kalkstein
wird gebrannt und heißt jetzt gebrannter Kalk. Dieser ist fast nur halb
so schwer als der Kalkstein. Ist er abgekühlt, so nimmt man ihn aus
dem Ofen, und jetzt kann man ihn gebrauchen. Man gießt Wasser auf
denselben; er wird gelöscht. Das aufgegossene Wasser fängt an zu kochen;
stecken wir den Finger hinein, so merken wir, daß es ganz heiß ist. Der
gebrannte Kalk fällt auseinander und wird zu Pulver. Aus dem Wasser
und dem Kalk entsteht ein Brei. Dieser Brei ist der gelöschte Kalk.
Wird derselbe mit Wasser und Sand vermengt, so entsteht der Mörtel.
Diesen gebraucht man beim Bauen der Häuser. Unweit des Kalkofens
liegt weiter nach Osten eine
b) Ziegelei.
Die Ziegelei liegt unten an der Föhrde. Der Besitzer wohnt oben
an der Chaussee, welche vou Hadersleben nach Aarösund sührt und die
Föhrde im Süden aus ihrem ganzen Wege begleitet. In der Ziegelei
werden Steine versertigt. Diese werden aus Lehm hergestellt. Der
Lehm wird aus der Erde gegraben. In der Nähe besindet sich eine
Knetmaschine, welche von einem Pferde, das sich immer in einem Kreise
bewegen muß, gezogen wird. Der Lehm wird hierher gebracht und in
die Rinne gelegt, um von dem großen Rad mit den vielen Zacken ge-
knetet zu werden. Beim Kneten begießt man den Lehm mit Wasser,
und er verwandelt sich in einen Brei. Nun kommt der Former mit
einer Form, welche die Größe eines Steines hat. Die Form füllt er