1895 -
Hannover
: Meyer
- Autor: Krichau, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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bald weiter von ihr entfernt und, weil die Erde auf dieser Bahn schief
steht, fallen die Sonnenstrahlen verschieden anf die Erde. Darum haben
wir Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wer hat nun der Erde
gesagt, daß sie sich drehen und daß sie so wandern soll? Das hat der
liebe Gott gethan. Nun wissen wir auch, warum er es gethau hat.
Wir sollen Frühling, Sommer, Herbst und Wiuter, Tag und Nacht
haben; wir sollen Zeit haben zum Schlafen und zur Ruhe; uicht nur
wir, sondern auch die Pflanzen und die Tiere.
Es ist aber Zeit, daß wir weiter kommen. Doch wollen wir uns
zuerst umsehen. Blicken wir nach Norden, so sehen wir viele Dörfer
und Kirchen (Melstrup, Sillerup, Bjerndrup, Graveushoved, Knndshoved).
Im Osten sehen wir den kleinen Belt, die Insel Aarö und die dänische
Insel Fünen. Im Westen erblicken wir die Stadt Hadersleben. Anch
nach Süden hin werden wir viele Dörfer, Kirchen und Wälder gewahr.
Wir wauderu jetzt uach der Föhrde, welche eine Thalfurche bildet,
zurück und rudern weiter. Die Föhrde macht eine Biegung nach
dem Norden. Darauf schlägt sie wieder eine östliche Richtung ein. Hier
ist die schönste Gegend auf dem gauzeu Wege. Am uördlicheu Ufer liegt
ein dichter Wald, dessen Bäume mit ihren Zweigen über das Wasser
hinausragen. Es ist der Wald bei Wousbek (Wodansbach). Diesem
Walde gegenüber liegt auf einem hohen Berge, von welchem man in den
kleinen Belt hinausblicken kann, eine Wirtschaft mit einem großen Garten.
Im Thale daneben besindet sich ein dichter Wald. Der Ort heißt Sverdrup.
Hier steigeu wir wieder ans Land und verlassen die Föhrde. welche hier be-
deutend breiter ist als bei Hadersleben. Von Sverdrup wandern wir
nach Tamdrnp-Höi. Der Weg führt uns durch das Dorf Quistrnp.
7. Tamdrup-Höi.
a) Ju der Nähe des kleinen Dorfes Tamdrnp liegen drei Hügel,
von welchen der höchste Tamdrup-Höi genannt wird. Dieser Berg ist
48 m hoch. Wie hat man die Höhe des Berges gemessen? Man hat
durch Justrumeute festgestellt, wieviel der Gipfel höher liegt als die Ober-
stäche des Wassers im kleinen Belt. (Zeichnung.) So bestimmt man die
Höhe aller Berge. Wenn der Tamdrnp-Höi 48 in hoch ist, so bedeutet
das, daß der Gipfel 48 m höher liegt als der Meeresspiegel, d. i. die
Oberfläche des Meeres.
b) Blicken wir um uns, so sehen wir den blauen Himmel über uns;-
es kommt uns vor, als wölbte er sich wie eine Hohlkugel über uus, und als
ständen wir in der Mitte derselben. So schien es uns auch zu sein, als wir