1895 -
Hannover
: Meyer
- Autor: Krichau, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Bäume größer werden, so nimmt der Gärtner sie aus der Schule und
pflanzt sie auf ein anderes Feld. Hier stehen sie fo weit auseinander,
daß sie garnicht miteinander plaudern (sich berühren) können. Der
Gärtner veredelt die Bänme. Er nimmt kleine Zweige von feinen Obst-
bäumen und setzt sie in die jungen Bäume hinein. Dieses Zweiglein
wächst fest und lebt nun fortan auf dem fremden Baume. Jetzt sorgt
der Gärtner dafür, daß der Baum eine schöne Krone bekommt. Die
oberen Zweige läßt er wachsen, schneidet sie zurecht, daß sie dahin wachsen,
wohin er sie haben will. Jetzt ist der Baum fertig. Der Gärtner hat
ihn erzogen, und nun entläßt er ihn aus der Schule; er verkauft ihn.
Das Bäumchen kommt jetzt in die Welt hinans. Mancher Obstbaum, den
wir heute sehen werden, ist hier bei Herrn Degenhardt zur Schule gegangen.
Südlich von der Gürtuerei liegt eine Windmühle, Ryes Mühle. Das
Land liegt ziemlich hoch; darum hat man die Windmühle hier gebaut.
Gehen wir aber mit der Landstraße weiter, so zweigt sich ein Weg nach
rechts ab; aus der Ecke steht ein Wegweiser mit weißem Arme. Auf dem-
selben lesen wir: „Erleff, 2 Km", d. h., 2 km von hier aus liegt ein
Dorf, welches Erleff heißt.
b) Der Kirchhof.
Etwas weiter nach Süden, im Dorfe Süder-Otting, an der rechten
Seite der Landstraße bemerken wir ein hübsches Thor. Vier Süuleu,
zwei größere und zwei kleinere, fassen eine Pforte ein. Wir treten durch
die eiue Nebenpforte und gelangen in eine Allee junger Linden. Diese
Allee führt uns auf den Kirchhof, auf das Toteufeld. Wir befinden uns
auf dem Kirchhofe der St. Marien-Gemeinde. Bier Hauptwege können
wir hier unterscheiden; außer diesen sind viele Nebenwege da. Der Kirch-
hos ist also iu mehrere Abteilungen geteilt. Auf diesem Kirchhose sind
sehr viele Gräber. Hier ruhen die Toten aus, und wenn wir in Haders-
leben wohnen bleiben, so wird man auch uns einst hier bestatten. Auf
den Gräbern sind Gedenksteine errichtet, ans welchen der Name des im
Grabe Ruhenden, sein Geburtstag, sein Todestag angegeben sind. Dar-
unter befindet sich ein frommer Spruch. Wir wollen uns umsehen.
Was steht auf diesem Gedenkstein? Wer ruht also hier? Wann ist er
geboren? Wann ist er gestorben? Wie alt ist er geworden? Welche
Abbildungen sinden wir auf dem Stein? Eine Wage, Gewichte. Was
ist der Verstorbeue wohl gewesen? Er ist Kaufmann gewesen. Auf
anderen Steinen ist ein Bienenkorb abgebildet. Was foll das bedeuten?
So fleißig, wie die kleinen Bienen sind, ist auch der Verstorbene
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