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1913 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Verleger, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Bielefeld
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- 102
und den Kasten leeren. Da schlug es auch schon auf dem Turme füuf.
Gleich darauf kam der Postbote um die Ecke. Ich blieb stehen und
sah zu. Den großen schwarzen Postsack hatte er auf dem Rücken. Er
schob ihn unter den Kasten und schloß ihn auf. Der Boden klappte
herunter, und alle Briefe und Karten fielen in die Tasche. Ruit schloß
er zu, rückte eine neue Zahl vor die Öffnung und ging weiter zum
nächsten Kasten. In der Öffnung stand 7; dann wird der Kasten
wieder geleert.
Ich wollte gern wissen, wie der Brief zur Großmutter kam.
Schnell lief ich nach Hanse und fragte den Vater. Er erzählte es mir,
und ich will's euch wiedererzählen. Hört zu!
Der Postbote muß auf feinem Gange alle Kästen einer Gegend
leeren. Ist er damit fertig, dann bringt er die schwere, gefüllte Tasche
zum Postamt. Unser Postbote muß sie zum Hauptpostamt an der
Herforder Straße bringen. Da geht er in ein großes Zimmer. Viele
Postbeamten sind darin. Der eine hat einen roten Kragen mit einer
goldenen Borte daran. Er ist der höchste. Aus deu Tischen liegen
große Haufen von Briefen. Alle Beamten arbeiten fleißig. Einige
stempeln die Marken, andre sehen alle Briefe und Karten durch und
ordnen sie. Hier öffuet der Postbote seinen Postsack und nimmt alle
Briefsachen heraus. Auch sie werden gestempelt und geordnet. Alle
Briefsachen, die in nnsrer Stadt bleiben, werden von den andern ge-
trennt. Sie heißen Stadt briefe und werden von den Briefboten
bei der nächsten Bestellung ausgetragen.
Die Fernbriefe werden in Briefbentel gepackt und nach der Bahn
befördert. Im Posthofe spannt schon der Postkutscher die Pferde an.
Die Postschaffner tragen die Briefbeutel iu den gelben Postwagen.
Große und kleine Pakete werden mit eingeladen, und der Postkutscher
fährt den fest verschlossenen Postwagen nach der Bahnpost.
Hier werden alle Briefsachen in gelbe Postkarren geladen und
aus den Bahnsteig befördert, von dem der Postzug abfährt, der sie mit-
nehmen soll.
Auf dem Bahnsteige sind von Gittern umgebene eiserne Deckel.
Kurz bevor der Zug kommt, öffnen sie sich, und die gelben Postkarren
kommen aus ihnen hervor. Sie sind unter der Erde her zu dem Bahu-
steig gefahren und mit dem Fahrstuhl in die Höhe befördert.
Da kommt schon der Zug angebraust. Vorn ist der Postwagen
mit dem deutschen Reichsadler. Jetzt hält er. Rasch öffnen sich die
Türen. Pakete und Briefsäcke fliegen hinein. Bald find die Karren