1913 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Verleger, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Bielefeld
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 103 -
leer. Die leeren Karren aber sind gefüllt. Pakete und Briefe nach
Bielefeld sind darin. Fertig! Der Mann mit der roten Mütze hebt
die runde weiße Scheibe, und der Zug fährt ab.
Im Postwagen aber arbeiten die Beamten fleißig. Sie öffnen
die Briefbeutel, ordnen die Briefe nach den einzelnen Orten, in die sie
kommen, und packen sie in besondere Beutel. Auf jeder Haltestelle
stehen Postboten, die die Briefe und Pakete in Empfang nehmen und
nach der Post bringen. Großmntters Brief ist in den Briefsack für
Minden gekommen. Dort wird er herausgegeben und mit den andern
Sachen in das Postgebäude gebracht. Hier wandert er aus dem Brief-
beutel in die Tasche des Briefträgers, der ihn der Großmutter bringt.
Sie wird sich freuen, wenn sie ihn erhält.
Im Posthofe stehen auch Postwagen mit Fenstern darin. Jeden
Tag fährt ein solcher Postwagen durch uusre Straße. Auf dem Bock
sitzt der Kutscher und im Wagen sitzen zwei Postboten. Sie bringen
die Pakete umher, die vorher mit dem Postzuge gekommen sind. Als
der Paketbote Großmntters Paket brachte, hatte er in der andern Hand
einen gelben Schein. Es war die Postpaketadresse. Darauf steht
immer, wer das Paket geschickt hat und wer es haben soll. Wenn man
ein Paket bekommt, muß man dem Paketboten Bringegeld zahlen.
Wieviel wohl? Die Paketpost nimmt auch Pakete mit nach der Post.
Es kostet 10 Pfennig.
Mit der Post kann man nicht nur Briese und Pakete, sondern
auch Geld in die weite Welt schicken. Das Papiergeld kann in einem ver-
siegelten Wertbrief unter der Angabe der darin enthaltenen Summe
versandt werden. Ein Wertbrief wird in das Postbuch e i n g e -
schrieben. Das „Einschreiben" kostet 20 Pfennig. Geht ein solcher
Brief verloren oder wird der Inhalt gestohlen, dann muß ihn die Post
ersetzen.
Wenn jemand bares Geld verschicken will, dann schreibt er eine
Postanweisung. Sie sieht rot aus und ist einer Paketadresse ähnlich.
Auf der Postanweisung muß die Geldsumme, der Name des Absenders
und des Empfängers stehen. An dem Schalter, an dem „Post-
anweisnngen" steht, wird sie abgegeben. Der Postbeamte trägt sie ein
und gibt den an der rechten Seite sitzenden Teil dem Einzahler als
Quittung zurück. Wie das Geld dahin kommt, wohin es soll, werdet
ihr erfahren, wenn ihr größer feid.
Zeichnet einen Brief und malt eine grüne Freimarke darauf!
Zeichnet einen Geldbrief mit fünf Siegeln!