1911 -
Frankfurt a.M.
: Auffarth
- Autor: Wehrhan, Karl, Schmidt, Friedrich Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Frankfurt (Main)
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
1. Bon der Heimat.
diesem Buche wollen wir von der Heimat und
den Dingen in der Heimat reden. Alle Menschen
lieben die Heimat, wie sie ihre Mutter und ihren
Vater lieben. Die Heimat ist der Ort, wo man
geboren ist, wo man seine Jugend verlebt hat.
Wenn ihr bei eurer Mutter, eurem Vater, euren
Geschwistern weilt, seid ihr daheim. Jedes Kind ist am liebsten
daheim. Aber manchmal muß es doch für einige Zeit sein Heim
verlassen. Vielleicht besucht es seine Verwandten, oder es geht in
eine Ferienkolonie oder in ein Salzbad, am Ende gar an die
ferne See. Dann singt es laut oder heimlich: „Nun ade, du mein
lieb Heimatland!" Muß es lange an dem fremden Orte bleiben,
so bekommt es Heimweh wie Hansel und Gretel. Dann sitzt es
traurig da und denkt nur das eine: „Nach der Heimat möcht ich
wieder!" oder es singt: „Wenn ich ein Vöglein war und auch zwei
Flügel hätt, flog ich zu dir!" Und wie glücklich ist es, wenn es die
Heimreise antreten darf und dann endlich wieder heimkehrt. Jubelnd
ruft es da aus: ,,Jn der Heimat ist es schön!"
2. Manche Menschen haben keine Heimat,- sie sind heimatlos.
Ach, wie
wir sie be-
dauern!
Sie wan-
dern be-
ständig in
der frem-
den Welt
umher wie
die Brüder
Josephs,
oder wie
die Zigeu-
ner und die
fahrenden
Künstler Lieb Heimatland ade!
Manchmal aber lassen sich solche Leute doch an einem Orte nieder,
der ihnen gefällt, der sie anheimelt. Dann haben sie eine zweite
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