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1911 -
Frankfurt a.M.
: Auffarth
- Autor: Wehrhan, Karl, Schmidt, Friedrich Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Frankfurt (Main)
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
will sich überzeugen, ob die Luft nicht zu kalt für die zarten Blätt-
chen ist. Sie will auch sehen, ob die Sonne schon warm genug
für die Blütchen scheint. Die Knospen müssen geschützt werden,
wenn ein kalter Wind darüber weht, oder wenn ein Schneeschauer
sie schreckt. Darum hat die Kastanie ihre zarten Knospen sein
säuberlich in
zähe, braune
Blätter ein-
gehüllt. Das
sind die
Hüllblätter.
Sie sind
klebrig, weil
sie von Harz
überzogen
sind. Nun
können die
jungen, zar-
ten Triebe
ruhig darin
schlafen.
Auch der ärgste Regenschauer macht sie nicht naß/ die kalten Tropfen
rinnen von ihnen ab. So hat also die Kastanie ihren Fingern,
den Knospen, schützende Handschuhe angezogen. Darunter sitzt noch
ein weicher, warmer Pelz. In ihm können die Blätter es schließlich
vor Hitze nicht mehr aushalten. Sie drängen heraus, daß die Hülle
platzt und absällt. „Ha," sagen sie, „ist das draußen hübsch und
frisch! So gefällt es uns!" Sie freuen sich über die warme
Sonne, die sie mit ihren goldenen Strahlen bescheint. Nun wollen
sie auch nicht mehr klein bleiben. Sie werden immer größer, und
in wenigen Tagen sind sie schon ausgewachsen. So hat die Wärme
alle Blätter und Knospen hervorgelockt.
3. Aber auch Nahrung muß die Kastanie haben. Die Erde
ist ihre Speisekammer,' da hinein streckt sie ihre Wurzeln. Sie
saugen das Wasser aus dem Boden auf und leiten es in die
Blätter. In dem Wasser sind allerlei Nahrungsmittel aufgelöst.
Die läßt sich die Kastanie gut schmecken. Mit den Wurzeln steht
der Baum fest in der Erde, daß ihm Sturm und Wetter uichts
anhaben können.
Unter der alten Kastanie.
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