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1911 -
Frankfurt a.M.
: Auffarth
- Autor: Wehrhan, Karl, Schmidt, Friedrich Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Frankfurt (Main)
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
schirm aufgespannt. Als sie zu der Blumenfrau trat, deutete diese
auf die neben ihr liegende Rose. Aber das Mädchen sah sie nicht
cm, sondern ver-
langte den großen
Strauß Maiblu-
mert, der in dem
Korbe lag.
„Aber Fräu-
lein," sagte die ent-
täuschte Verkäu-
ferin, „die Mai-
blumen sind in
dieser Zeit sehr
teuer, wolleu sie
uicht lieber die
Rose nehmen? Ich
habe sie gerade
für Sie zurückge-
legt?" Das Mäd-
cheu schüttelte den
Kops. „Aber war-
um denn nicht?"
Das Fräulein
zögerte mit der
Antwort. Endlich erzählte sie, daß das kleine Töchterchen des Aus-
laufers in ihrem Geschäft schon seit 14 Tagen schwer krank in
Dr. Christs Kinderhospital läge. Seit gestern ginge es besser, und
man dürse das Kind besuchen. „Nun," fuhr sie fort, „liebt die
Kleine nichts mehr als die Maiblumen. Um ihr eine Freude zu
machen, will ich ihr einen Strauß davon schenken."
Die Blumenfrau reichte ihr die Maiblumen. Daun deutete
sie aus die Rose neben sich und sagte: „Fräulein, diese schöne Blume
war nur für Sie bestimmt. Niemand sonst soll sie erhalten. Nehmen
Sie darum nur die Rose mit und schenken Sie sie dem kranken
Kinde. Sagen Sie auch einen schönen Gruß von der Blumenfrau
am Operuplatz und sie wünsche gute Besserung!"
Glaubst du, daß sich das kleine, kranke Mädchen gefreut hat,
als Fräulein Else, seine Freundin, mit den Maiblumen und der
Rose von der Blumenfrau ins Krankenzimmer trat.
Blumenverkäuferin,