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1. Die Lande Braunschweig und Hannover - S. 14

1871 - Hannover : Klindworth
14 angeworfen, so daß das ganze aus der Ferne wie ein mäßig gewölbter Hügel erscheint. — Leider fallen in unserer Zeit diese Denkmäler mehr und mehr der Gewinnsucht zum Opfer; man zersprengt die gewaltigen Granitblöcke, um damit einen gewinnbringenden Handel zu treiben. Da ist denn sehr anzuerkennen, daß die Regierung bemüht ist, die interessantesten derselben durch Ankauf zu erhalten; aber es wäre sehr zu wünschen, daß im Volke selbst der Sinn für die Erhaltung dieser letzten Zeugen einer uralten Vergangenheit mehr und mehr geweckt würde. Nicht nur sind sie ein Schmuck unseres an Reizen oft so armen Flachlandes, sondern sie wecken auch durch ihre stumme Sprache den Sinn für geschichtliche Betrachtung und geben dem sinnigen Beobachter einen sprechenden Beweis für die allmähliche Entwicklung der Mensch- heit zu höherer Bildung. Es folgte eine andere Zeit. Man verbrannte die Leichen und setzte ihre Gebeine in gebrannten thönernen Ge- säßen, sog. Graburnen, bei. Dabei wurden den Todten zahlreiche aus Bronee, d. h. einem Gemisch von Kupfer und Zinn, gegossene Waffen und Schmuckstücke (Spangen, Na- deln u. dgl.) mit ins Grab gegeben. Die nebenstehenden Figuren zeigen uns Arbeiten der Art: ein Diadem, eine Broche, den Griff eines Schwer- tes, einen Hammer und ein Jnstru- ment von uns unbekannter Anwen- dung, ein sog. Celt. Sie sind schön verziert und zeugen von großer Kunst- fertigkeit. Aus vielen Gründen ist es wahrscheinlich, daß sie nicht in unserem Lande selbst hergestellt, son- dern ein Werk des erfinderischen, kunstfertigen Volkes der Phönicier sind und auf Land- und Seewegen als Handelsware gegen Bernstein und Pelzwerke nach dem Norden gelangten; denn Bernstein wurde im Alterthum auch an unseren Küsten reichlich gesunden. Ob das Volk dieser Zeit, der sog. Bronce- Periode, schon deutschen Stammes war, weiß man nicht mit Sicher- heit. Als die Römer in den Kämpfen gegen die Cimbern und Teutonen, 113 v. Chr., die Deutschen zuerst kennen lernten, führ- ten dieselben bereits eiserne Waffen. Immerhin aber ist es mög- lich, daß unsere Vorfahren sich anfänglich jener Broneewaffen bedien- ten und dann zum Gebrauch des Eisens übergangen. Was nun das deutsche Volk selbst anbetrifft, so weiß man jetzt mit Sicherheit, daß die Deutschen mit den meisten übrigen europäischen Völkern zusammen ihre Heimat in den hohen Gebirgsgegenden Asiens im Osten des Kaspischen Meeres haben, wo sich jetzt die Grenzen Ruß- lands und Chinas immer näher berühren. Hier lebten unsere Urahnen als ein schon einigermaßen civilisiertes Hirtenvolk lange Zeit ruhig in ihren Sitzen, bis endlich eine Völkertrennung eintrat. Da wanderte
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