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1. Heimatkunde und Arbeitsschule - S. 152

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
152 B. praktischer Teil (Wechsel von Gespräch und Gemeindegesang). Dann singt die Gemeinde das Hauptlied, und der Pastor hält von der Ranzel herab die predigt, der die „Kbkündigungen" folgen. Während die Gemeinde eine neue Strophe des Hauptliedes singt, geht der Prediger wieder zum Kltar, die Gemeinde singt den „Lobgesang" und der Prediger spricht das „Hllg,e = meine Kirchengebet" und den „Segen". Dann folgt das „Schluß- lied", und die Gemeinde verläßt die Kirche, während der Organist ein längeres „Nachspiel" erklingen läßt. 5ln hohen Festtagen trägt auch der Kirchenchor unter Leitung des Kantors vor Beginn des haupt- liedes einen mehrstimmigen Gesang vor. (Lesestücke: „Der Sonntag ist gekommen", „Du sollst den Feiertag heiligen".) Ehe wir die Kirche verlassen, sehen wir uns noch die Ehrentafeln der gefallenen ttrieger an, die mit den blanken Kriegsdenkmünze'n von 1813/15, 1864, 1866 und 1870/71 geziert sind. Die langen Namen- reihen darauf reden eine ernste Sprache (vgl. auch unser Kriegerdenkmal, S.80). vor 100 Jahren war's, als jedermann, der nur eine Waffe führen konnte, die Flinte in die Hand nahm und in den Krieg zog. Söhne schieden von ihren Eltern, Brüder von den Schwestern, Väter von ihren Kindern- Jünglinge von 15 Jahren und Männer von mehr als 50 Jahren griffen zu den Waffen- selbst Frauen drängten sich in die Reihen der Krieger - der Bauer stand neben dem Edelmann, der Knecht neben dem Herrn, der Lehrer neben dein Schüler; jeder wollte nur Soldat sein. Es war ein£ schwere 3eit; denn jener Franzosenkaiser Napoleon I., der schon die edle Königin Luise in den Tod getrieben und alle Leute bei uns bettelarm ge> macht hatte, wollte nun auch unser ganzes schönes Preußenland fran- zösisch machen und unseren guten König fortjagen. Da stand aber da^ ganze Volk auf wie ein Mann, scharte sich um seinen König Friedrich Wil- Helm Iii., und in hartem Ringen trieb es die Franzosen aus dem Lande, und ihr Kaiser wurde auf eine kleine gottverlassene Insel im weiten Weltmeer verbannt. Diesen Krieg nennt man darum auch Freiheits- krieg. Die schwerste Schlacht war die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1815 (Bild vom Denkmal). Mehr als eine Million Krieger kämpften da gegeneinander. Die Luft war vom Pulverdampf geschwärzt, und viele Tausend Menschen sind in dieser einen Schlacht umgekommen. Da wundert ihr euch wohl nicht über die vielen Namen auf diesen Tafeln. R&er die Freiheit war mit dieser Schlacht auch erkauft,- alle waren freudig ge° stimmt, und der König schmückte viele der lebenden Helden mit dem „eiser- nen Kreuz", und die toten Helden wurden dadurch geehrt, daß ihre Namen auf Ehrentafeln kamen, die in den Kirchen aufgehängt wurden. 5luch die in späteren Kriegen Gefallenen wurden so geehrt. (Lesestück „Breit aus die Flügel beide".)
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