1914 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Marquardt, Rudolf
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Arbeitsschule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Iii. Die nähere Umgebung
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Wenn du selbst eine Riste zum versenden aufgeben willst, dann mußt
du erst einen Frachtbrief ausfüllen. (Wie geschieht das?) Huf dem
Schilöchcn der Riste müssen Merkzeichen und Nummern (z. L. R. M. 7) so-
wie die letzte Lahnstation groß und deutlich verzeichnet sein. Oer 5pe-
diteur holt die Riste und den Frachtbrief, fährt mit dem Rollwagen
an die Rampe des Lagerraumes und übergibt beides der Güter ab-
fertigung. Dort wird der Frachtbrief nachgeprüft und gestempelt, die
Riste gewogen und der Frachtsatz berechnet. Frachtgut hat einen billi-
geren Tarif als Eilgut (Eilgutzüge).
Muß jemand in eine andere Stadt verziehen, so mietet er einen
Möbelwagen, packt die Sachen hinein und läßt den Möbelwagen vom
Spediteur auf eine Lore bringen. Einzelmöbel werden als Stückgut ver-
laden. Ivas wird noch alles in Güterwagen und von Güterzügen beför-
dert? (Vieh, Schweine, Gänse- Rohlen, Briketts, Steine, Ralk, Zement-
Getreide, holz u. a.)
c) Der Personenverkehr. Leschreibe das Lahnhofsgebäude! Wir treten
durch die große Flügeltür in den Vorraum der Fahrkartenausgabe.
Km Schalter erhalten wir die Fahrkarte. Farbe? Was steht darauf?
Das Fahrgeld muß möglichst abgezählt bereit gehalten werden. Grund?
ver Fahrpreis beträgt für I km in der 4. Klaffe 2 pfg., in der
3. Rlas se 3 pfg., in der 2. Rlasse 41/2 Pfg- und in der I. Rlasse 7 pfg.,
für Militärfahrkarten 3. Rlasse 1 pfg.- für Schnellzüge ein Zuschlag
von 0,25 M. bis Im. (Preisberechnungen!) In der 4. Wagenklasse
gibt es nur für die Hälfte der Reisenden Sitzplätze - aber man kann größere
Lasten Handgepäck und Rörbe mit in den Wagen nehmen. Die 3. Wagen-
klasse hat lauter Sitzplätze und oben ein Netz für Handgepäck. In der 2. und
1. Rlasse gibt es gepolsterte Länke mit mehr oder weniger hübschem
Plüschbezug.
hat der Reisende ein größeres Handgepäck, so muß er es bei der
Gepäckabfertigung, die fast immer neben der Fahrkartenausgabe
liegt, aufgeben. Er zeigt seine Fahrkarte vor, läßt das Handgepäck (Roffer,
Rorb) wiegen und empfängt den Gepäckschein, den er auf der End-
station vorzeigen muß, wenn er sein Gepäck wieder haben will. Die höhe
der Gepäckfracht hängt von der Entfernung und von dem Gewicht ab
und beträgt auf 300 km für 1 bis 25 kg 50 pfg., bei 50 km nur 20 pfg.
Hurt geht der Reisende entweder in einen Wartesaal (Wartesaal
3. und 4., I. und 2. Rlasse, Restauration) oder auf den Lahnsteig
(Lahnsperre!) und erwartet die Knkunft des Zuges. Die Stations-
uhr zeigt ihm die Zeit an, und darüber steht in großen Lettern der Name
der Station, — Währenddessen haben drinnen im Oienstzimmer der Sta-
tionsvorsteher oder sein Assistent viel zu tun: sie achten auf die
Bedienung der S t e l l w e r k e, mit denen die W e i ch e n gestellt (Erklären!)
und die Signale zur Ein-, bzw. Ausfahrt in den Bahnhof gegeben werden
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