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1. Landeskunde von Thüringen - S. 31

1909 - Altenburg : Bonde
31 V. Das östliche Thüringen. 1. Die Saal-Elsterplatte bildet die nördliche Abdachung des Frankenwaldes und Fichtelgebirges. Dieselbe zerfällt in zwei Stufen. Diese werden durch eine breite Senke voneinander geschieden, in welcher die Orla und die untere Weida und Auma fließen. Das Oberland der Saal-Elstcrplalte. Im Süden der tiefen und breiten Orlasenke breitet sich zwischen Saale und Elster das Oberland der Saal-Elsterplatte aus. Es reicht bis in die Gegend von Hirschberg und Gefell. Die Landschaft zeigt die Form einer Hochfläche. Die Plattenform hat sich jedoch nur in der Mitte erhalten. Hier zieht nämlich die Wasserscheide dahin, die im Durch- schnitt 550 m hoch liegt und bald der Elster, bald der Saale näher kommt. Die Ränder der Platte sind.von zahlreichen Flüssen und Bächen zerschnitten, die sich zum Teil tief in das Land eingegraben haben; infolgedessen bildet die Oberfläche der Land- schaft langgezogene Wellen, auf deren breiten Rücken niedrige Buckel aufgesetzt sind. Scharf eingeschnittene Gründe und Schluchten führen aus den Tälern auf beiden Seiten auf die Rücken der Hochwellen. Die Gewässer, welche der Platte entspringen, fließen teils nach Osten und Nord- osten zur Elster, teils nach Westen, Südwesten und Nordwesten zur Saale hin. Die bedeutendsten sind die Metterà, die Wiesenthal und die Weida mit der Auma und Triebes. Das Oberland ist auch reich an stehenden Gewässern. Es finden sich hier ausgedehnte Teichgebiete, die ihre Entstehung einerseits der Bodengestaltung, andererseits dem Waldreichtum der Gegend verdanken. Der Boden besteht aus einem harten, steinichten Untergrund, den an den meisten Stellen nur eine dünne Erdschicht bedeckt. Er eignet sich deshalb weniger zum Ackerbau, wohl aber gibt er einen guten Wald- und Wiesengrund ab. Daher ist die Platte auch ziemlich stark bewaldet; an vielen Stellen dehnen sich weite Forsten aus. Auch aus- gedehnte Wiesen und Triften bedecken die Hochflächen oder ziehen sich in den Talgründen hin. Infolge der Einförmigkeit und Rauheit der Gegend liegen die Wohnplätze meist in den geschützten Mulden oder in den Tälern. Da der Anbau der Halmfrüchte wenig lohnend ist, so beschränkt sich der Ackerbau auf den Hochflächen zumeist auf den Anbau von Kartoffeln, Flachs und Hafer; nur in den milderen und geschützteren Talgründen gedeihen auch Roggen und Weizen. Die ausgedehnten Wiesen und Triften gestatten eine einträgliche Viehzucht, während die Waldungen die Wald- und Holzarbeit begünstigt haben. Dagegen ist fast überall die Weberei zu Hause, was eine Folge des ausgedehnten Flachsbaues ist. Im Nordosten des Oberlands ist auch das Großgewerbe verbreitet. Das Oberland der Saal-Elsterplatte ist schwach besiedelt. Es gibt nur wenige kleine Ortschaften. Im Süden des Oberlands hat S ch l e i z die größte Bedeutung er- langt. Es ist durch seine V i e h m ä r k t e weit und breit bekannt und liefert Webwaren, Strümpfe, Lampen und Lebkuchen. Im Nordosten des Oberlands hat sich Z e u l e n r o d a zur größten Stadt ent- ' wickelt. Es zählt gegen 10 000 Einwohner und ist Sitz einer lebhaften Industrie. Hier blüht die Strumpfwirkerei, die Gummiwirkerei, die Weberei, die Lampenfabrikation und die Möbeltischlerei.
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