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1. Landeskunde von Thüringen - S. 34

1909 - Altenburg : Bonde
34 sich deshalb ergiebige Getreidefelder. Die Muschelkalkgegenden sind dem Ackerbau wenig förderlich, darum zumeist kahl oder mit mageren Triften bedeckt. Die ausgedehnten Waldungen, die den Süden und Osten der Landschaft bedecken, ließen nur für wenige Ortschaften Raum, die sich jedoch im Lause der Zeit zu ansehnlicher Größe entwickelt haben; in den Ackerbaugegenden des Nordens finden sich dagegen viele kleine Bauerndörfer, neben denen auch einige Städte rasch emporgeblüht sind, in denen eine lebhafte Gewerbtätigkeit sich entwickelt hat. Die bedeutsamsten Ortschaften des Unter- landes sind Eisenberg (10 000), Roda, Bürgel und Hermsdorf-Kloster- lausnitz. Die Unterstufe der Saal-Elsterplatte bietet ihren Bewohnern mannigfache Gelegenheit zu lohnendem Erwerb. Der Waldreichtum der Landschaft hat eine lebhafte Holzindustrie hervorgerufen. Die zahlreichen Gewässer begünstigten die Anlage vieler Mühlen, in denen die Baumstämme zu Brettern geschnitten werden und das Getreide zu Mehl gemahlen wird. Die Wälder liefern außerdem Beeren und Pilze in großer Menge. Die fruchtbaren Landstriche auf der Hochfläche und die Talauen der Flüsse haben den Ackerbau und die Viehzucht befördert. Wo der Boden wertvolle Steine und Erden enthält, da werden diese Schätze gebrochen oder gegraben (Saud- steinbrü che, Tongruben) und verarbeitet (Töpferei, Schamotte- und Porzellanfabriken). Da in der Nähe ergiebiger Kohlenbergbau betrieben wird, so hat sich in den Städten ein blühendes Großgewerbe entwickelt. E i s e n b e r g ist be- kannt durch seine Porzellan-, Etuis- und Wnrstwaren; Biirgel liefert schöne Ton- waren, die als Bürgeler Waren in alle Welt hinausgehen; Hermsdorf dagegen besitzt eine bedeutende Porzellansabrik. 2. Die Elster-Muldeplatte. Die östlichste zwischen Elster und Mulde gelegene Platte bildet den Nordabhang des Elstergebirges. Sie zerfällt ebenfalls in zwei Stufen, deren obere die Vogt- ländische Platte, deren untere das o st e r l ä n d i s ch e Hügelland bildet. Dic vogtländische Platte. Die vogtländische Platte liegt zwischen Elster und Mulde und wird im Süden begrenzt von der Göltzsch, während im Norden der Gesscnbacb, die Sprotte und das Meerchen die Platte von dem osterländischen Hügellande trennen. Die vogtlündische Platte ist eine Hochebene, die nach Süden zu allmählich austeigt. Nahe am Südraude der Platte entspringt die Pleiße, welche ihr Tal in die Platte ein- gegraben hat wie die Ilm in die Ostplatte Jnnerthüringens. Dadurch wird die Platte in zwei Hälften geschieden. Die Ränder der Täler sind im oberen Teile ziemlich steil und treten vielfach ganz nahe an die Randflüsse heran. Daher sind dieselben auch eng und tief (Elstertal, Göltzschtal, Muldental). Die tiefen Täler stellten dem Verkehre große Hindernisse in den Weg und mußten daher durch sehr hohe Brücken überbrückt werden (Elstertal- und Göltzschtalbrücke). Die gewaltigste Brücke ist die Göltzschtalbrücke. Sie hat eine Länge von 579 in und eine Höhe von 78 m und besteht, indem sich Bogen über Bogen wölben, aus 4 Etagen. Die vogtländische Platte sendet ihre Gewässer zum größten Teile zur Pleiße hin. Es sind aber zumeist kleine Bäche; nur der nördliche Randfluß der Platte, die Sprotte, ist von Bedeutung. Die E l st e r, welche den Westrand der Platte bildet, empfängt von der vogtländischen Platte ebenfalls nur unbedeutende Bäche, da sich die Wasserscheide ziemlich nahe an dem Flusse hiuzieht. Die E l st e r ist der Hauptfluß des östlichen Thüringens. In ihr sammeln sich die meisten Gewässer der beiden Platten
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