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1. Landeskunde von Thüringen - S. 37

1909 - Altenburg : Bonde
37 (Saale, Elster und Pleiße) fließen durch breite sumpfige Wieseugründe und teilen sich hier und da in mehrere Arme. Den Boden bedeckt allenthalben eine tiefgründige, fruchtbare Ackerkrume. Daher weicht der Wald fast gänzlich zurück. Zahlreiche Bauerndörfer liegen auf der Ebene, umgeben von ausgedehnten wogenden Feldern. Im thüringischen Tiefland wird vorwiegend Ackerbau und Viehzucht ge- trieben. Der fruchtbare Boden eignet sich ganz besonders zum Anbau von Weizen und Zuckerrüben. Aus den großen und saftigen Rüben wird in vielen Zuckerfabriken der süße Rübenzucker gewonnen, während Kartoffeln, Korn und Weizen zur Brannt- weinbereitung verwendet werden. Die reichen Kohlenlager aber, welche im Innern der Landschaft lagern, haben in den Städten eine blühende Industrie hervor- gerufen. Aus den Braunkohlen, die nicht zum Heizen tauglich sind, gewinnt man Solar- und Maschinenöl, Teer und Paraffin. Aus dem letzteren werden unsere Kerzen hergestellt, die zu Weihnachten auf unseren Christbäumen strahlen. Außerdem werden in vielen Fabriken Maschinen, Tuche, Leder, Pianinos und Kinderwagen hergestellt. Das thüringische Tiefland weist daher zahlreiche große Städte auf. Die Haupt- stadt des Tieflands ist H a l l e, das eine blühende Fabrik- und Handelsstadt ist und 170 000 Einwohner zählt. An der Saale liegen weiter stromaufwärts Merseburg (20 000) und Weißenfels (31 000), in denen ebenfalls das Großgewerbe blüht. Auch Zeitz an der Elster (31000) besitzt mannigfache große Fabriken. Nbungsfragen: Wodurch ist die Gliederung des östlichen Thüringens hervor- gebracht worden? Woher rührt der Waldreichtum des Oberlandes der Saal-Elsterplatte? Was hat der Wasserreichtum zur Folge gehabt? Wie kommt's, daß das Oberland so viele Wiesen aufweist? Warum tritt im Oberland der Ackerbau so sehr zurück? Welchen Wert haben die ausgedehnten Waldungen? Welchen Einfluß hat die Natur des Ober- landes auf dessen Besiedelung ausgeübt? Wie kommt's, daß der Norden der Saal-Elster- platte so dicht besiedelt ist? Woher rührt wohl die große Fruchtbarkeit? Wie kommt's, daß im thüringischen Tiefland eine so rege Industrie sich entwickelt hat? Wie mögen wohl die ausgedehnten Braunkohlenlager entstanden sein? Warum hat sich die Fabrik- tätigkeit besonders in den Städten entwickelt? a) Lage. Thüringen ist eine deutsche Landschaft. Es liegt fast in der Mitte Deutschlands. Es breitet sich aus zwischen dem Thüringerwalde und dem Harze, zwischen der Werra und der Elster. Wegen seiner Lage nennt man es auch das Herz Deutschlands. Man kann es auch das deutsche Durchgangsland nennen; denn es verbindet das süddeutsche Hochland mit dem norddeutschen Tieflande, das westdeutsche Bergland mit dem ostdeutschen Hügellande. ll) B o d e n g e st a l t. Thüringen gehört dem mitteldeutschen Gebirgs- und Hügel- lande an und wird von dem Franken- und Thüringerwalde durchzogen. Im Westen und Osten offen, wird es in der Mitte von einer tiefen Bodensenke durch- zogen, in welcher die Thüringer Querbahn verläuft. Der von So. nach Nw. ziehende Gebirgsrücken des Franken- und Thüringerwaldes dacht sich nach Nordosten zu stufenmäßig Ii. Abschnitt.
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