1909 -
Altenburg
: Bonde
- Autor: Fritzsche, Richard
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Regionen (OPAC): Thüringen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
45
e) Bewässerung. Der Hauptfluß des Ostkreises ist die P l e i ß e, welche auf
der vogtländischen Platte entspringt, an den Städten Werdau und Crimmitschau vorbei-
fließt und oberhalb Gößnitz in den Ostkreis eintritt. Im Ostkreise fließen der Pleiße
zu von links Sprotte und Gerstenbach (mit Blauer Flut und Erlenbach), von
rechts das Meerchen und der Spannerbach. Außerhalb desselben nimmt sie
noch die Wiera auf, die am Rande der Leina hinfließt. Einige Bäche fließen zur
Elster hin, z. B. der Gessen- und Brahmabach.
4) Gewerbtätigkeit. Der Altenburger Ostkreis gehört zu den ergiebigsten
Gegenden unseres deutschen Vaterlandes. Der fruchtbare Ackerboden bildet die Grund-
lage der blühenden Landwirtschaft, die mit ihren Erzeugnissen die weniger frucht-
baren Gegenden des Vogtlandes und Erzgebirges versorgen kann. Die ausgedehnten
Braunkohlenlager dagegen, die nicht nur den Ostkreis, sondern auch die um-
liegenden Gegenden mit einem wohlfeilen Brennmaterial versorgen, haben in den Städten
des Ostkreises eine lebhafte Fabriktätigkeit hervorgerufen. Als besondere Zweige
sind zu erwähnen die Hut-, Handschuh-, Zigarren-, Maschinen- und Knopffabrikation.
o) Städte. Altenburg: 40 000 Einwohner, Schloß (Prinzenraub); Sitz
der obersten Landesbehörden; zahlreiche Wohltätigkeitsanstalten (Hospital zum heil. Geist,
St. Jakobshospital, Landeskranken - und Landessiechenhaus , Kinderhospital, Kinderheim
und Amalienschule, Volksküche); Schulaustalten (Gymnasium, Realgymnasium, Seminar,
Technikum, Handelsschule, Landwirtschaftsschule, 2 höhere Töchterschulen, 8 Bürgerschulen);
vielseitige Industrie (Handschuh-, Zigarren-, Maschinen-, Hut-, Garn- und Harmonika-
fabrikation).
Schmölln an der Sprotte (11000): Fabriken für Wollwaren, Steinnußknöpse,
Zigarren, Dosen, Handschuhe, Holzschuhe.
Ronneburg am Gessenbach (6000): Streichgarnspinnerei, Färberei, Fabrikation
von Moll- und Baumwollwaren, Autofabrik. — Eisenquelle. Bad.
Gößnitz (6000) an der Pleiße; wichtiger Eisenbahnknotenpunkt; Knopf-, Zement-
und Maschinenfabriken.
Meuselwitz (9000) an der Schnauder: Braunkohlenwerke, Maschinenfabriken.
Lucka an der Schnauder liefert Schuhwaren, Porzellan- und Holzwaren.
2. Der Westkreis.
u) L a g e. Er liegt zum größten Teil auf der Unterstufe der Saal - Elsterplatte
und reicht mit seinem südöstlichen Teile bis auf die Jlmplatte.
b) B o d e n g e st a l t. Beide Teile, welche durch die fruchtbare Saalaue geschieden
sind, bilden eine wellige Hochfläche mit tiefeingeschnittenen Tälern, deren Ränder ziemlich
steil zur Saale absallen. Das Land dacht sich von Süden nach Norden ab. Der Osten
und Süden des Westkreises weist ausgedehnte Waldungen auf, weshalb dieser Teil auch
im Volksmunde das H o l z l a n d genannt wird. Der Norden ist ärmer an Waldungen ;
hier breiten sich die fruchtbaren Striche der Heide und Abtei aus, während sich im
Nordwesten die kahle und zum größten Teil unfruchtbare Muschelkalkplatte der W ö l -
misse ausdehnt. Der westlich der Saale gelegene Teil gehört zu der Thüringer
Muschelkalkplatte und bildet den höchstgelegenen Teil des Herzogtums Altenburg, der
von den Bewohnern des Saaltales das Gebirge genannt wird.
c) Bewässerung. Der Hauptfluß des Westkreises ist die S a a l e. Dieselbe
tritt oberhalb Uhlstädt in den Westkreis ein und fließt an Orlamünde und Kahla
vorüber. Im Westkreise empfängt sie von rechts dieorla und Roda, von links den
Wied-, Rein- und Forellenbach. Außerdem fließen ihr außerhalb des West-
kreises noch der G l e i ß b a ch und die W e t h a u zu, welche ihre Quellen im Westkreise