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1. Deutsche und preußische Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart - S. 43

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erster Abschnitt. Die franz. Revolution, Napoleon I. u. die Freiheitskriege (1789 — 1815). 43 Der zweite Koalitionskrieg (1799 — 1802) begann damit, dafs die Bourbons aus Neapel vertrieben und die Parthenopeische Republik — Parthenope ist ein alter Name der Stadt Neapel — errichtet wurde. Doch im Sommer 1799 errang der trotz seiner 70 Jahre jugendkräftige Suworow in Oberitalien mehrere Siege über die Franzosen und stürzte hier alle Schöpfungen Napoleons. Die Bourbonen kehrten nach Neapel zurück. Nun aber entstand zwischen Franz Ii. und Paul I. eine Verstimmung. Infolgedessen wurde Suworow aus seiner Siegeslaufbahn abberufen, und Paul I. verliefs die Koalition. Da griff Napoleon ein. Nach einem schwierigen Zuge über den Grofsen St. Bernhard siegte er am 14. Juni 1800 über den österreichischen Feldherrn Melas, der die Schlacht schon gewonnen glaubte, bei Marengo (südöstl. von Alessandria). Der Sieg Moreaus bei Hohenlinden (östl. von München) machte dem Kriege ein Ende. Im Frieden zu Luneville (an der Meurthe, südöstl. von Nancy) wurde das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten (1801). Eine „Reichsdeputation“ sollte zu Rastatt die Entschädigung der durch diesen Yorgang betroffenen Reichsstände festsetzen; eine solche sollte gefunden werden in Säkularisationen geistlicher Gebiete und in Mediatisationen (mediatisieren = einen unmittelbaren Reichsstand mittelbar machen, unter einen Landesherrn bringen). Darauf folgte der Friede Frankreichs mit Papst Pius Vii., der den Kirchenstaat zurückerhielt, und mit England zu Amiens (1802). b) In Rastatt begann ein würdeloses Buhlen der deutschen Fürsten um die Gunst Napoleons und seiner Kreaturen. Die dortigen Verhandlungen schlossen mit dem Reichsdeputationshaupt-schlufs (1803). Mehr als 100 Reichsstände verschwanden, und zwar fast alle geistlichen Fürsten und alle Reichsstädte bis auf sechs: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg; die beiden letzten wurden bald darauf bayrische Landstädte. Preußen erhielt für die auf dem linken Rheinufer abgetretenen Gebiete die Bistümer Hildesheim und Paderborn, den besten Teil von Münster, das Mainzische Thüringen, mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar: rein materiell betrachtet, ein guter Tausch.
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