Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 113

1911 - Magdeburg : Creutz
Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 113 sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab. 3. Die itlcrrn. Die Werraquelle liegt iu der Einsenkung zwischen Thüringer- und Fraukenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge. Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle feine südlichen Abflüsse auf. Ihr Lauf berührt die Städte Hildburghausen und Meiningen. An ihren Neben- flüfseu liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden. Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit der Nesse zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser iu das Meer. 0. Schätze tu der Tiefe. Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt man treffliche Bausteine (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden zu Mauer- und Ziegelsteinen. Aus größerer Tiefe fördert man Braun- kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Souders- hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt Bibra). I). Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. a) Auf dem Cilhoftlde. Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit mit künstlichem Dünger nachhilft, fo erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Vor allem wandte man sich der Woll- und Le i n e n sp i n n e r e i und der Weberei von Woll-, Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an- fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht auskommen: darum nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh- und Korbflechterei und Seilerei (Lntter), noch andere ziehen als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerfelle und Schaffelle anzukaufen. Aus jeueu fertigt man Handfchuhe, diese ver- arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel- städt zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 8
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer