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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 125

1911 - Magdeburg : Creutz
Ortskunde. 125 gewinnung ober mit bürgerlichen Beschäftigungen, z. B. mit der Bestattung der Leichen. An Sagen ist die Gegend nicht sehr «ich. Viele knüpfen sich an sogenannte Teufelssteine. Diese soll einst der Teufel nach der Kirche geworfen haben; doch warf er stets zu kurz. Solche Steine habe» meist 4 oder 5 tiefere Löcher, da? follen die Fiugereindrücke des Bösen sein. Teufelssteine zeigt man am Fuße des Peters- berges, bei Hohenturm, Gimritz und Zennewitz unweit Halle. Bei Dölau liegt •ein besonders großer Stein, den der Volksmund „steinerne Jungfrau", „Nagelstein" oder auch „Heidenstein" nennt. Der erste Name erinnert an sein Aussehen und der zweite an den Aberglauben, böse Dinge in einen Stein nageln zu können. Der Volksinniid sagt: „Hier haben die Heiden einst geopfert". Die Untersuchung hat aber ergeben, daß er ein Grenzstein ist. In der Gegend von Delitzsch spricht man etwa so: A,: Kumme doch mah ha hie! Wu willte deune Heide schunt henn i B.: Ich wil znr Kärmesse. A.: Bei wen denne? B.: Bei mein' ^chwoager in Zwoche. A.: Wie lange willte denne bleibe? B.: Na, wenn Mersch gefalle thllt, Dager dreie. A.: Giestdenne och su Danze? B.: Sunsten is' doch denne kene Kärmesse. A.: Laß dersch niche schlacht bekumme! Griese oach von mähr, vergiß tiich, harschte! I. Scharr. F. Geschichtliches. Vor etwa >290 Jahren eroberten die Slaven (Sorben) das Gebiet. Sie waren Heiden. Um ihr Vordringen nach 0. zu hindern, legten die deutscheu Kaiser (Heinrich l., Otto I.) Burgen (Eilenbnrg, Landsberg, Brehna) und Grenzmarken an, woran noch jetzt die Namen Osterland und Vogtland erinnern. Dennoch hielt sich hier wendisches Leben noch manches Jahrhundert. Die wendische Dorfanlage ist häufig noch zu erkennen. (Beerendorf, Kletzen, Crensitz, Gollme, Werbelin, Paupitzsch, Döbern.) Im allgemeinen kann man annehmen, daß alle aus itzsch, witz und witzsch endigenden Namen wendischen Ursprungs sind und soviel wie Häuserreihe bezeichnen. Der älteste Ort des Gebietes soll das Dorf Sausedlitz bei Delitzsch sein. Es ist eine alte Opferstätte. Der Name bedeutet soviel wie Ort des Ziu. Der letzte Rest zeigt sich in der Tracht und den ländlichen Fesigcbräuchen der Altenburger. Der nördliche Teil des Landes gehörte lange zu dein Königreiche Sachsen, kam aber 1815 an unser Vaterland. <*. Ortsltunde. a) All der ^nnlc. Naumburg (27). Weiubau. Fabriken: Horn-, Elsenbein-, Strumpfwaren. Schiffahrt. Baudenkmäler: Dom, Schloß, Rathaus, Kadetten- auftalt. Die Schuljugend feiert zun? Andenken an die glückliche Rettung der Stadt von den Hussilen alljährlich das Kirschfest. In der Nähe liegt die berühmte Fürsten- schule Schulpforta. Wciszenfels, d. h.? (3-4). Holzhandel. Fabriken: Maschinen, Papier, Schuhwaren. Samenzucht, Obst-, Gemüse- und Weinbau. Braunkohlengrubeu und Saudstein- brüche in der Umgebung. Lehrerseminar mit Taubstummenanstalt. In dem Schlosse befindet sich jetzt eine Unteroffizierschule. ^ Halle, d. h. Salzstadt (ll0), Die Salzquellen gaben Anlaß zur Gründung der Stadt. Acker sruchtbar, deshalb Feld- und Gemüsebau. Fabriken: Maschinen, Stärke, Kraftmehl, Tapeteil. Buchhandel und Buchdruckerei. Baumwollenspinnerei, Elsengießerei. Schiffahrt lind Handel. Baudenkmäler: Moritzburg, der Markt- platz mit Rathaus, Roland-, Händel- und Kriegerdenkmal, der rote Turm, die
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