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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 47

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland, 47 fruchte und Gemüsesorten in solchen großen Mengen abzugewinnen. Ohne Kalisalze wäre heute der reiche Ertrag in der Börde nicht denkbar. Auch in den benachbarten Orten Oschersleben, Westeregeln und Bern- bürg sind bedeutende Kaliwerke augelegt worden. (Wie sind auf der Wirtschaftslage die Salzlager bezeichnet?) Wo finden wir nun Steinsalz, aus dem unser Speisesalz bereitet wird? Bei der benachbarten Stadt Schönebeck befindet sich der Moltke- schacht, in dem das Steinsalz abgebaut und in Sole verwandelt wird. Die meiste Sole wird dadurch gewonnen, daß aus drehbaren Röhren die Wasserstrahlen gegen die Steinsalzmassen spritzen, so daß an den Wänden die Sole herunterläuft. In den Siedehäusern wird die Sole eingekocht. Das getrocknete Salz wird dann auf der Elbe und der Eisenbahn von der Königlichen Saline als Speisesalz nach vielen Ländern verschickt. In Elmen bei Schönebeck und Sülldorf quillt Sole aus der Erde, welche daselbst zum Baden verwertet wird. Skrofulöse Kinder aus vielen Orten der Provinz baden dort längere Zeit, um gesund zu werden. In jedem Jahre weilen in Elmen 6000—7000 Kurgäste, die in der Sole baden und am Gradierwerke die salzige Luft einatmen. Welche Bodenschätze werden auf der Karte durch die dunkelbraune Farbe zwischen Schönebeck und Kalbe und bei Staßsurt, Egeln und Oschers- leben rechts und links der Bode bezeichnet? Die aus diesen Kohlenlagern geförderten Braunkohlen sind viel billiger als die wertvolleren böhmischen Braunkohlen, die erst auf der Elbe einen weiten Weg zurück- legen müssen, ehe sie zu uns gelangen, und deshalb bedeutend teurer sind. Die böhmischen Braunkohlen, die größere Heizkraft haben, benutzen wir vorwiegend, um im kalten Winter unsere Stuben zu erwärmen. Die am Südrande der Börde gewonneneu festen Braunkohlenmassen liefern billigen Heizstoff für die Fabriken. Die erdige Braunkohle wird zu Preßsteinen und Briketts geformt. Bei der Herstellung der Preßsteine wird die Braunkohle mit Wasser vermischt (geschlämmt). Diese schlammige Kohlen- masse wird mit einer großen Presse zu Ziegelsteinformen gepreßt. Die nassen Preßsteine werden in langen Trockenschuppen an der Luft getrocknet. Die Briketts werden anf folgende Weise hergestellt: Die Braunkohle wird zu Pulver gemahlen und mit Wasser vermischt. Darauf wird diese schlammige Kohle stark erhitzt, fo daß ein großer Teil des Wassers ver- dampft. Die heiße Kohlenmasse kommt nun in die Presse und wird unter hohem Drucke zu Briketts (Trockenpreßsteine) zusammengepreßt. Meistens enthält die in der Börde geförderte Braunkohle ein fettiges Dl, welches in festem Zustande in der Kohle enthalten ist. Durch Wärme wird bekanntlich Fett weich. (Versuch.) Deshalb bringt man die Braun- kohle in die Schwelerei, füllt sie da in große eiserne Röhren (Retorten) und erhitzt sie. Dadurch sondert sich die Kohle in eine braune, fettige Maffe, den Braunkohlenteer, und einen trockenen Rückstand, den Koks. Aus dem Braunkohlenteer werden Dachpappenteer, Schmieröl und Wagen-
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