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1911 -
Magdeburg
: Creutz
- Autor: Henze, Theodor, Kohlhase, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Sachsen (Provinz), Anhalt
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
96 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufeuland,
Ein anderer Dichter konnte mit Recht singen: „An der Saale Hellem
Strande stehen Burgen ..."
Im engen, aber herrlichen Tale liegen die Städte Rudolstadt und
Jena. Bei der Stadt Kosen versperrten einst Finne und Osterland der
Saale den Weg. Doch nach und nach wuschen sich ihre Wasser, durch die
Ilm verstärkt, durch das Gestein. Die Saale hatte sich ein Tor gebahnt.
Diese enge Durchbruchsstelle heißt nach der Stadt Kösen die Kösener
Pforte. Von hier an wird die Saale im großen zur Holzflößerei
benutzt. Zur Osterzeit und im Sommer sinden in Kösen bedeutende Holz-
Märkte statt. Da kann man die Saale mehrere Kilometer weit mit Flößen aus
Burgen Saaleck und Rudelsburg,
Baumstämmen und Scheitholz bedeckt sehen. Zwischen Wiesen und Äckern
setzt die Saale ihren Weg fort. Auf der rechten Seite schauen aus ihre
Fluten die hohen Mauern und die altertümliche Kirche der berühmten
Landesfchule Pfortn. Bald hat die Saale die alte Stadt Naumburg
erreicht. Links strömt ihr jetzt die wasserreiche Unstrut zu. Nuu kann
sie Kähne tragen. Hier, wo die Saale bald aufhört ein Gebirgsfluß zu
sein, zeigt sie sich noch einmal in ihrer ganzen Schönheit. Waldige Höhen
mit Ruinen, z. B. Goseck, Schönburg, steile Abhänge mit großen Wein-
bergen und Fruchtfelder mit Weizen, Ölsaaten und Gemüse entzücken
das Auge des Wanderes. Im weiten Tale liegt das fabriktätige Weißen--
fels mit dem hochgelegenen Schlosse Augustenburg. Nun ist die Saale
ein Tieflandsfluß. Immer weiter wird ihr Bett und immer flacher