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1911 -
Magdeburg
: Creutz
- Autor: Henze, Theodor, Kohlhase, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Sachsen (Provinz), Anhalt
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Schätze in der Tiefe. 109
und Wiesen liefern hier reiche Erträge. Bei der Stadt Leipzig fließt der
Elster von rechts die Pleiße zu. Sie wendet sich nun nach W. Längs
des Mittellaufes der Weißen Elster hat man einen Kanal, den Floß-
graben, gestochen. Er geht von der Elster aus und führt zur Luppe,
einem Elsterarme. Die Elster und der Floßgraben werden zum Flößen
benutzt. Im Oberlaufe der Weißen Elster treibt man Perlenfischern. Die
Weiße Elster mündet oberhalb Halle in die Saale.
Z. Sic Mulde.
Die Mulde besteht aus 2 Quellflüssen, die nach den anliegenden
Städten Freiberg und Zwickau die Freiberg er und die Zw ick au er
Mulde heißen. Bei der Vereinigung beider tritt der Fluß in die Ebene,
die er nordwärts durchfließt. In dem breiten fruchtbaren Tale liegen die
Städte Eilenburg, Düben, Bitterfeld und Deffau. Wenige km nördlich
von Deffau führt die Mulde ihr Waffer der Elbe zu. Die Mulde ist
an vielen Stellen sehr reißend, durch Überschwemmungen richtet sie oft
großen Schaden an. Sie dient zum Flößen. Von Deffau an wird sie
auch von kleinen Dampfern befahren.
3. Die Fuhne.
Die Fuhne ist ein Bach, der durch eine sumpfige Niederung fließt.
Sie läuft von O. nach W. und mündet bei Bernburg iu die Saale. Von
ihrer Quelle hat man ein Flußbett zur Mulde (Raguhn) gezogen. So
stellt die Fuhne eine Verbindung zwischen Mulde und Saale her. Bei
Hochwasser der Mulde gleicht das Fuhnetal einem großen See. Das Tal
ist außerordentlich ertragreich. Wiesen, Acker und reicher Holzbestand find
fein Schmuck. Kurz vor ihrer Mündung fließt der Fuhne die Ziete zu,
an der Cöthen liegt.
C. Schätze in der Tiefe.
Das Land links von der Mulde ist sehr reich au unterirdischen
Schätzen. In der Nähe der Saale, der Elster, der Fuhne und bis zur Elbe
im N. dehnen sich große Brauukohlenlager aus. Bald holt man die
Kohle tief aus der Erde, bald findet man sie dicht unter der Ackerkrume.
Die Kohle, die daraus bereiteten Grudekoks und die Briketts sind ein
guter Ersatz für das fehlende Brennholz. Aber auch für die Beleuchtung
hat man die Kohle nutzbar gemacht' denn man bereitet daraus Ol (Solaröl)
und Lichte. Am Fuße des Petersberges gewinnt man auch Steinkohlen
(Plötz bei Löbejün); bei Halle und Bitterfeld sticht man gute Tonerde,
die eine großartige Tonwaren- und Ziegelsteiusabrikatiou hervorgerufen
hat. Am Petersberge und an den Höhen nach der Saale zu (Holehnen)
bricht man treffliche Pflaster- und Bausteine (Porphyr). Unweit Rothen-
bürg bei Könnern fördert man auch Kupfererz zutage.