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1. Wegweiser zum praktischen Betrieb der Heimatkunde - S. 39

1914 - Langensalza : Beyer
Vi. Die Heimatkunde in der Großstadt. 39 jähre hauptsächlich nur der Wohnbezirk sschulbezirk) der Schüler den Stoff liefern. Insbesondere sind die in dieses Gebiet fallenden Anlagen, Rasen- Plätze, Gebüschgruppen, offenen Wafferläufe usw., die ein Stück Natur dar- bieten, zu berücksichtigen. Welche Stoffe sind es nun, die in der Großstadt auf diesem so um- grenzten Räume einer unterrichtlichen Behandlung wert sind, und durch deren Betrachtung die heimatkundlichen Unterrichtsziele erreicht werden können? Eine Betrachtung der Schulstube und des Schulhauses zum Zwecke der Ge- winnnng eines Planes lehne ich auch für die Großstadt ab. (Siehe S. 61/62!) Auch der Leipziger Lehrplan verwirft den Ausgang vom Schulzimmer. Er beginnt mit der Betrachtung der Natur; erst nach den Sommerferien wird nach ihm das Schulzimmer betrachtet. Die Blumen im Fensterbrette der Schule, die Bäume, Rasenflecke, Ge- büsche und Sträucher des Schulhofes dürften schon Gegenstand des Heimat- lichen Anschauungsunterrichtes der beiden ersten Schuljahre gewesen sein. Das wird wohl auch von den auffälligsten Erscheinungen der Straße vor der Schule Geltung besitzen. Die Behandlung dieser Gegenstände hat jetzt nur insoweit zu erfolgen, als an ihnen den Kindern etwas Neues geboten werden kann. Auf der Straße nun kann Gegenstand des Unterrichtes sein: Pflaster (Beschaffenheit, Herstellung, Bordsteine, Pflastersteine, Asphalt, Holzpflaster, Nutzen für die Gesundheit der Bewohner und den Verkehr); Sand in der Gosse nach Gewitterregen (Anschwemmung, Abschwemmung, Transportkraft des fließenden Wassers!); Staubwolken bei langer Trocken- heit und vor Gewittern, Staubdünen an Häuserecken; Sprengen und Kehren; Verwitterung an alten Backsteinbauten; Heben des Straßen- Pflasters durch Frost; Niederschläge (Regen, Schnee, Graupeln, Hagel, Reif auf den Dächern und an den Telephondrähten); Tauwetter; Wetter- beobachtnngen; Am Droschkenplatz (Pferde, Sperlinge. Droschken als Verkehrsmittel, Taxameter, Automobile usw.); Straßenbahn (Haltestelle. Einsteigen, falsches und richtiges Abspringen, Verhalten im Wagen, Schienen, Wagen, Wohin? Woher? Leitungsdrähte, Blitzen, Verhalten bei ankommenden Straßenbahnwagen (Straße nicht kreuzen, nicht danach werfen!), Nutzen für die Bewohner (Arbeitsstätte, Einkaufen, Erholung, Bahnhof!); Schaufenster (Zweck, Auslagen, Lustiges, Schönes!); Kirche (Turm, Windfahne [Himmels- gegenden!], Steinart, Figuren, Inneres, Zweck, Glocken, Uhr, Zeit- bestimmungen); Kirchplatz (Anlagen und Sträucher, Sand auf den Wegen, Denkmal); Anlagen (Erde der Beete, Sand im Wege, Sträucher, Bäume, Blumen, Wasserbassin, Springbrunnen, Fische, Schönheiten, Blätterfall, Pflege der Anlagen, Düngung, Entstehung des Humusbodens aus Pflanzen- abfüllen, Grasmähen (Heu), Vögel in den Anlagen, Schlamm im Teiche, Rinnen im Wegsande nach Gewitterregen. Einsickern des Wassers in den Boden); Post; Bahnhof; Fluß; Brücken; Tunnel; Wasserleitung; Beleuchtung (Gas, elektrisches Licht, „Farbenlichtgefunkel der Großstadt") u. dergl. mehr. Zufälligkeiten sind zu beachten, z. B. sich zankende Sperlinge, dahinsegelnde Schwalben usw. Für jede Schule gilt auch in der Großstadt das Wort Ebersbachs: „Jeder Lehrer schreibe seine Heimatkunde selbst!" Wie man aus obigen Angaben
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