1912 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Zimmermann, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 8
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1891
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Strafe nicht viel Zu essen. Denn der alte Isegrimm sagte: „Der liebe
Gott will, daß wir arbeiten, und wer nicht arbeitet, der soll auch
nicht essen." Wer nun gar das dritte Mal ins Haus kam, dem
machte Isegrimm das Gesicht kohlschwarz, daß man's gleich sah,
wer ein Erzfaulenzer war.
Felix war auch schon zweimal bei dem alten Isegrimm gewesen;
aber er wurde immer wieder faul wie zuvor. Er wollte früh nicht
aufstehen. Wenn die Sonne unterging, war er der erste, der sich
aufs Sofa legte und schlief. Seine Schularbeiten hatte er nie zur
rechten Zeit fertig, und den ganzen Tag kümmerte er sich um nichts,
als um das Essen.
Da sah er endlich den Isegrimm wieder mit dem großen Sacke
daherkommen. „Halt", dachte sich Felix, „den Alten willst du schon
betrügen!" Und schnell steckte er sein Taschenmesser zu jich. Es
half nichts, Felix mußte wieder in den Sack spazieren. Unterwegs
nahm er nun sein Messer und schnitt ein Loch in den Sack. Als er
aber zu dem Loche heraussprang, ging der alte Isegrimm eben über
einen Fluß, und plumps! — da lag der kluge Felix im Wasser.
Isegrimm ließ ihn erst ein Stückchen fortschwimmen, dann aber zog
er ihn heraus und band ihn an einen Strick, daß er nicht wieder
ausreißen konnte. Nun hatte es Felix nicht gut in dem Hause des
Isegrimm. Er bekam des Mittags nur Wasser und Brot und statt
des Abendbrotes tüchtige Schläge.
Es ist nur gut, daß sich Felix endlich doch noch besserte und
ein fleißiger &nabe wurde, an dem Eltern und Lehrer und der liebe
Gott Freude hatten. (Nach Wiedemann.)
Iii. Sitzen und Aufstehen. Bis jetzt habt ihr immer durchein-
ander gesessen; jetzt wollen wir uns einmal hintereinander setzen,
hübsch einer hinter den andern. (Geschieht unter Beihilfe des Leh-
rers.) So, wenn ich jetzt sage: „Gerade Reihen!" (oder: „Richt —
euch!"), so wißt ihr, daß ihr euch schön hintereinander setzen sollt.
Nun will ich sehen, ob ihr's schon könnt. Gerade Reihen! Setzt euch
Hübsch gerade hin, ganz kerzengerade! Rückt so weit zurück, daß ihr
mit dem Rücken anliegt! Nun legt die Hände auf den Tisch und
faltet sie! (Der Lehrer macht es den Bindern vor.) Nun stellt auch
die Beine gerade und die Füße aneinander! So sitzt ihr jetzt recht.
Seht, wie hübsch das aussieht, wenn alle Binder so dasitzen. Allemal,
wenn ich sage: „Gerade Reihen!" (oder: „Richt — euch!"), müßt
ihr euch so hinsetzen, wie ihr jetzt sitzt. Wißt ihr's noch, wie ihr
sitzen müßt? Gerade, in Reihen, ein bißchen hinten angelegt, die
Hände auf den Tisch, die Hände zusammen, die Füße zusammen.
Der Lehrer sitzt auf dem Stuhle und steht auf. Was habe ich
jetzt getan? — Der Lehrer setzt sich. Was jetzt? — Nun sollt ihr
euch auch einmal ganz gerade stellen, wie ein Soldat. Das ist ja
recht schön. Nun setzt euch wieder! Seht mir ins Auge! Merket:
Wenn ihr aufstehen sollt, dann sage ich immer zuerst: Steht —
und dann erst: auf! Gute Binder stehen nun nicht eher auf, bis
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