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1. Bd. 2 - S. 46

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 46 — mein Vater. — Wir machen unsere Kellerfenster nicht zu, wir legen aber Säcke (Stroh) auf die Kartoffeln, wenn es recht kalt ist. Warum schützt man die Kartoffeln so sorgsam gegen Kälte? Er- frieren leicht. Warum sehen die Eltern das nicht gern? Schmecken dann wie Seife (seifig), süßlich. Es ist auch ungesund, sie zu essen! Iv. Wie die Kinder ein Kartoffelfeuer machen. Was bleibt auf dem Kartoffelacker zurück, wenn die Kartoffeln geerntet sind? Aber nicht immer! Mein Vater holt es auf dem Wagen vom Felde und streut es unseren Schweinen (dem Vieh) unter. Was andere Leute damit machen, haben wir auf unserem Spaziergange gesehen. Was denn? Die verbrennen es. Wer hat schon ein Kar- toffelfeuer angezündet? Erzähle, wie ihr ein Kartoffelfeuer ge- macht habt! Wie meine Eltern Kartoffeln rodeten, da trugen wir das ganze Kartoffelkraut auf einen Haufen. Der wurde so groß. Dann holten wir vom Stoppelfelde ein bißchen Stroh und legten das unter das Kartoffelkraut. Mein Vater steckte das Stroh an, und da fing auch das Kraut an gu brennen. Das wurde ein großes Feuer, beinahe so groß wie ein Osterfeuer. Der Rauch zog lang über das Feld hin. Als das Feuer tüchtig brannte, da haben wir uns Kar- toffeln darin gebraten. Und dann? Als sie gar waren, haben wir sie verzehrt. Meine Eltern haben auch ein paar gegessen. Die schmecken schön, die kann man ohne Butter essen. — Das machen wir auch immer so, wenn wir unsere Kartoffeln roden. Beim Zu- sammentragen des Krautes habt ihr gewiß oft in die Hände ge- haucht (so!). Warum denn? Es ist jetzt schon ein bißchen kalt. Jetzt ist der Herbst da. Als das Feuer lustig brannte, da habt ihr gewiß nicht mehr in die Hände gehaucht! Nein, da haben wir uns und das Feuer herumgestellt und unsere Hände daran gewärmt. Vom Kartoffelkraut war aber bald nichts mehr zu sehen. Weshalb nicht? Das war zu Asche verbrannt. Was habt ihr mit der Asche gemacht? Die hat mein Vater auseinandergeworfen. Die düngt gut, sagte er. Zugaben: 1. Das Brot der Armen. Wenn die runden, dicken Knollen j Freuen sich die armen Leut', Aus dem Herbstesacker rollen, Jubeln wohl sogar von Freud'; Und ein Korb voll nach dem andern Eott sei Dank! Nun hat's nicht Not, Kann zum leeren Keller wandern, Denn wir haben wieder Brot. 2. Die Kartoffelernte. Lustig brennt das Feuerlein ,,Die Kartoffeln hurtig bringt, Auf der grünen Weide, Werft sie in die Kohlen, Und die Kinder, groh und klein, Und ihr andern lauft und springt, Steh'n dabei voll Freude. Dürres Holz zu holen! Ei, das ist ein gut Gericht, Ein Kartoffelbraten! So was hat der Kaiser nicht, — Wenn sie nur geraten!" (E. Chr. Diefenbach.)
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