1. Bd. 2
- S. 437
1912 -
Braunschweig
: Appelhans
- Autor: Zimmermann, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 8
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1891
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Kohlensäure) gefüllte eiserne Röhren. Wenn die Feuerwehrleute
an die Spritze einen oder mehrere Schläuche schrauben und lassen
dann das Gas aus den Röhren in den Wasserkessel, so drückt dies so
gewaltig aus das Wasser, daß es aus den Schläuchen kommt und
haushoch emporgeschleudert wird. Was treibt das Wasser aus dem
Kessel? Gas. Deshalb nennt man diese Spritze die Gasspritze. Was
fährt also stets an der Spitze des Löschguges? — Nach der Gas-
spritze fährt sogleich die (mit fünf Mann besetzte) Drehleiter ab.
Weshalb wird sie wohl Drehleiter genannt? — Sie hat eine Länge
von 25 Metern. — Zuletzt folgt die Dampfspritze. Weshalb heißt sie
Dampfspritze? (Welches Fahrzeug wird auch durch Dampf ge-
trieben? —) Vor der Abfahrt aber zündet ein Feuerwehrmann das
unter dem Dampfkessel liegende Holz an und speist das lustig
prasselnde Feuer während der Fahrt mit Steinkohlen. Im Galopp
geht's nun nach der Brandstätte. Auf der ganzen Fahrt gibt der
Löschzug fortwährend Glockenzeichen. Weshalb? Leute sollen aus
dem Wege gehen, Wagen frühzeitig ausbiegen oder halten.
V. Wie die Feuerwehr ein Feuer löscht. Sobald der Löschzug
auf der Brandstätte eingetroffen ist, springen die Feuerwehrleute von
ihren Sitzen herunter, schrauben lange Schläuche an die Gasspritze
und lassen das Gas (die Kohlensäure) auf das Wasser im Wasser-
kessel. Was geschieht, wenn nun die Leitung nach den Schläuchen
geöffnet wird? Ein starker Wasserstrahl schießt hoch empor. Vorn
an jedem Schlauche befindet sich ein Strahlrohr, welches ein Feuer-
wehrmann fest in den Händen hält. Wohin richtet er den Wasser-
strahl? Ins Feuer, in die brennende Wohnung. Was nimmt man
dann wahr? Feuer wird gelöscht. Besonders dann, wenn es noch
nicht zu groß war. Was tun unterdessen die Leute, die in dem
brennenden Hause wohnen? Tragen ihre Sachen heraus. Wer hilft
ihnen dabei? — Das Wasser in der Gasspritze ist aber bald (in
5 bis 8 Minuten) verspritzt. Darum haben die Feuerwehrleute
schon vorher an die Hydranten Schläuche geschraubt. Öffnen sie
nun am Hydranten die Leitung, dann schießt ebenfalls ein mächtiger
Wasserstrahl aus dem Strahlrohr hervor. Wenn aber das Feuer
in dem obersten Stockwerke oder auf dem Boden sehr hoher Häuser
ausgebrochen ist, dann kommt es vor, daß der Wasserstrahl des
Hydranten das Feuer nicht erreicht, weil der Druck der Wasserleitung
zu schwach ist. Dann muß die Dampfspritze helfen. Mit der Dampf-
spritze kann man das Wasser sehr hoch emporschleudern und das
<^euer in den höchsten Stockwerken löschen. Sehr schlimm ist es aber,
wenn in der Nacht ein Feuer ausbricht, und es wird von niemand
bemerkt. Wenn die Feuerwehr dann auf der Brandstätte erscheint,
stehen vielleicht schon viele Wohnungen in Flammen, vielleicht sind
auch die Treppen schon verbrannt, so daß die Bewohner das Haus
nicht mehr verlassen können. In welcher Gefahr befinden sie sich
dann? Verbrennen, ersticken. Ja, sie können verbrennen oder in dem
oicken Rauche ersticken, der beim Verbrennen von Betten, Kleidungs-