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1. Das Deutsche Reich - S. 2

1905 - Berlin : Mittler
— 2 — Im weiteren Verlaufe des Abkühlungsprozesses gingen sie in den festen Zustand über und bildeten um einen feurig-flüssigen Kern eine starre Kruste. Als älteste Bildung der Erdrinde heißen sie Urgesteine; ihre Werdezeit führt den Namen älteste oder archäische Periode. Zu den Urgesteinen rechnet man gewisse kristallinische Schiefer wie Gneis und Glimmer. Infolge andauernder Abkühlung zog sich die Erdkruste immer mehr zusammen. Durch den auf das flüssige Innere ausgeübten Druck und durch die verschiedenen Spannungszustände innerhalb der Gesteinsarten barst dieselbe. Teile des flüssigen Kerns, die ältesten Auswurf- oder Eruptivgesteine bildend, traten aus den Spalten hervor und lagerten sich über das Urgestein. Die allgemeine Wärmeabgabe des Erdballes an den kalten Weltenraum konnte endlich auch nicht ohne Wirkung auf seine äußerste Hülle, den Wasserdampf, bleiben. Er lagerte zunächst als Dunsthülle über der festen Erdrinde, bis er nach weiterer Abkühlung in flüssiger Form auf die noch heiße Erdober- fläche herniederfiel. Dadurch wurden große Urgesteinsmassen an ihrer Oberfläche aufgelöst imd in späterer Zeit wieder zu geschichteten oder Sedimentgesteinen aufgebaut. Diese Auflagerungen behielten nur selten ihre ursprüngliche Lage. Aus dem Innern der Erde hervorquellende Eruptivmassen erzeugten Hohlräume unter der Erdkruste. Große Schollen derselben sanken in die Tiefe, die angrenzenden Gebiete schräg oder gar steil lagernd. So entstanden Erhebungen und Vertiefungen, Gebirge und Täler. In die Vertiefungen fluteten die brausenden Wassermassen, um neue gewaltige Wasserbecken zu bilden. Ehemaliger Meeresboden wurde da- durch vom Wasser befreit und zu festem Lande. Auf dem neuen Meeres- boden lagerten sich wiederum große Mengen aufgelöster und abgerutschter Gesteinsmassen ab, bis auch sie durch eine neue Umwälzung wieder an die Oberfläche gelangten. Aus diesen wechselnden Vorgängen erklärt es sich, daß gleichartige Sedimente in mannigfacher Mächtigkeit und Ausdehnung in den ver- schiedensten Gegenden der Erde angetroffen werden. Natürlich spielten sich alle diese Ereignisse in so ungeheuer großen Zeiträumen ab, daß sie alle menschliche Vorstellung übersteigen. Die Geologen bestimmen nach Lage und Beschaffenheit, d. h. nach der Zusammensetzung und den Einschlüssen der Ablagerungen, ihr Alter. Sie unterscheiden danach: 1. das primäre Zeitalter (Altertum der Lebewesen); 2. das sekundäre » (Mittelalter » » ); 3. das tertiäre » (Neuzeit » » ); 4. das quartäre » (Jetztzeit). 1. Dem primären Zeitalter oder dem Altertum der Erdbildungs- geschiehte gehören 4 Formationen*) oder Systeme von Gesteinen an: a) das silurische, b) das devonische, auch A^orkohlengebirge genannt, c) das Karbon- oder Steinkohlensystem, d) das Permsystem, auch N a c h k o h 1 e n gebirge. Die beiden ersteren Systeme bestehen vorwiegend aus mächtigen *) Formationen sind Gesteinsschichten mit Überresten gleich- artiger Lebewesen.
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