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1905 -
Berlin
: Mittler
- Autor: Pflug, Heinrich, Wolff, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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b) Obstbau.
In Württemberg zählt man ca. 10 Mill. Obstbäume (d. i. */9
aller preußischen Obstbäume).
Eine ganz hervorragende Rolle spielt in beiden Stufen-
ländern
c) der Weinbau. Die Gegend des mittleren und unteren
Neckar (Neckarbergland) bildet den Mittelpunkt des
württembergischen Weinbaus und ist gleichzeitig eine
deutsche Weinlandschaft ersten Ranges.
Durch vorzügliche Sorten zeichnet sich die Gegend von Heilbronn
aus; der Kalkgehalt des Bodens begünstigt auch hier den Anbau. Von
den 16 000 ha Weinland in Württemberg entfallen allem auf den Neckar-
kreis drei Viertel und von 188 000 hl Most im Werte von 7,2 Mill. Mark
140 000 hl ün Betrage von 5,7 Mill. Mark (1902).
Den zweiten Weinbaubezirk bildet der Maingau in
dem bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken.
Der Anbau reicht von Bamberg über Kitzingen, einen hoch-
bedeutenden Weinstapelplatz mit 70 Weinhandlungen, bis unterhalb
W ürzburg.
Diese Stadt ist der Sitz der bayerischen Hofkellerei und eines in
hohem Ansehen stehenden Weinhandels. 300 Weinhändler versenden von
hier das köstliche Naß nach allen Himmelsgegenden.
d) Hopfenbau. In der Kultur dieser Pflanze steht der
Bezirk Mittelfranken im Reiche obenan.
Das Klima des Beckens ist im allgemeinen mild; Nordwinden ist
durch Gebirge der Zugang verwehrt, und die Niederschläge sind mäßig.
Daher gedeiht hier der Hopfen in zahlreichen Gärten der Ebene, an den
Abhängen des Jura und der Frankenhöhe. Wahre Waldungen bilden
die Hopfenpflanzungen und machen das Becken zu Bayerns »Hopfen-
garten«, dessen Mittelpunkt Spalt ist.
Fast 11 000 ha dienen der Kultur, d. i. das Doppelte der Anbaufläche
in Württemberg und fast die Hälfte der in ganz Bayern dem Hopfenbau
gewidmeten Fläche.
Daher ist auch der Ertrag bedeutend ; er belief sich (1902) auf 55000 dz,
d. i. 1/i des im Reiche gewonnenen Hopfens.
Den Hauptmarkt bildet Nürnberg.
Einen zweiten Hopfenbaubezirk treffen wir um
Rottenburg und Tübingen (Württemberg).
Von der Gesamtproduktion an Hopfen in Württemberg entfällt allem
auf den Schwarzwaldkreis x/s (17 700 dz).
e) Gemüsebau.
Zwischen Jura und Steigerwald erweitert sich das Maintal kesselartig.
In der Mitte des von Norden nach Süden sich erstreckenden, durch be-
waldete Höhen allseitig geschützten und durch hohe Fruchtbarkeit (ehe-
maliger Meeresboden) ausgezeichneten Kessels liegt.