1905 -
Berlin
: Mittler
- Autor: Pflug, Heinrich, Wolff, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Dresden (400 000). Etwa 67°/0 der Bewohner nähren sich von
der Industrie, die durch die Nachbarschaft bedeutender Kohlen-
lager besonders begünstigt ist. Zu den wichtigsten Erzeugnissen
industrieller Tätigkeit gehören Gold- und Silberwaren,
Musikinstrumente, mathematische und physikalische
Instrumente, Nähmaschinen, landwirtschaftliche Ma-
schinen, Möbel, photographisches Papier, Strohhüte,
künstliche Blumen und Federn, Bier, Schokolade
(Hartwig & Vogel), feine Zuckerwaren und Zigaretten.
Hoher Blüte erfreut sich endlich noch die Kunst - und Han dels-
gärtnerei.
2. Die Lausitz.
Was versteht man darunter?
Die Lausitz umfaßt das Gebiet, das sich nördlich vom
Lausitzer Gebirge ausbreitet und von der Spree und der
Görlitzer Neiße entwässert wird.
In welche Glieder zerfällt sie?
a) Lausitzer Gebirge (Oberlausitz).
Das Berg- und Hügelland, das teils zu Schlesien, teils zu
Sachsen gehört und im Norden Brandenburg erreicht, führt
den Namen »Oberlausitz« und ist reich an vielen Granitstein-
brüchen. Die wichtigste Stadt ist Zittau mit Webeindustrie
und bedeutendem Gemüsebau.
b) Nach Nord geht das Lausitzer Berg- und Hügelland
allmählich in ein fruchtbares, mit Lehm bedecktes Flachland
über, das den Ackerbau sehr begünstigt. Es führt den Namen
»Niederlausitz« und hegt bereits in Brandenburg.
Lebhafte Webeindustrie und bedeutende Braunkohlen-
gewinnung kennzeichnen dieselbe.
Die Textilindustrie betreiben die Städte Kottbus, Forst,
Guben, Spremberg und Sorau. (Tuchfabrikation.)
Die wichtigsten Plätze der Braunkohlengewinnung sind:
Senftenberg und Fürstenberg.
Im Jahre 1902/03 betrug die Kohlenförderung der »Nieder-
lausitzer Kohlen werke« auf den Betrieben Fürstenberg und
Zschipkau 9 Mill. Hektoliter, die Menge der Preßkohlen 4 Mui.
Zentner.
c) Den nördlichsten Teil der Niederlausitz bildet der
»Spreewald«, eine bruchartige Gegend, die von zahllosen
Spreearmen netzartig durchflössen und im Frühjahre und
Herbst vielfach überschwemmt wird.