Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 105

1905 - Berlin : Mittler
105 der eine fortgesetzte Entwaldung des deutschen Bodens zur Folge hatte, ist eine rationelle Waldkultur getreten, die sogar in einzelnen Gegenden Deutschlands eme Vermehrung des Waldbestandes zuwege gebracht hat. Gegenwärtig ist etwa ein Viertel der deutschen Bodenfläche mit Wald bedeckt, und die Segnungen, die von einem reichlichen Waldbestande aus- gehen, genießt das deutsche Volk in unbeschränktem Maße. Welche nachteiligen Wirkungen für Klima, Bewässerung und Kultur eine fort- gesetzte Verminderung des Waldes nach sich zieht, zeigen die waldarmen Länder Griechenland, Ägypten, Syrien, Portugal und die entwaldeten Gegenden Spaniens. Verwüstende Sturzregen und anhaltende Dürre sind hier die häufig wiederkehrenden Folgen sinnloser Waldverwüstung. 2. Geographische Verbreitung: des Waldes. Der Waldbestand ist nicht gleichmäßig über das deutsche Reich verteilt. Während in den industriereichen Gegenden eine starke Verminderung der Waldfläche eingetreten ist, wie beispielsweise im Königreich Sachsen, findet sich in andern Gebieten ein überreicher Waldbestand. Die höchsten Prozent- sätze weisen Schwarzburg - Rudolstadt (43,9°/0), Sachsen- Meiningen (42,l°/0), Waldeck (38,2°/0), Reuß j. L. (37,7°/0), Baden (37,7°/0), Reuß ä. L. (35,6°/0) und Bayern (32,5°/0) auf. Im allgemeinen kann man die Beobachtung machen, daß der Prozentsatz für Waldbestand um so niedriger ist, je fruchtbarer der Boden und je entwickelter Landwirtschaft, In- dustrie und Verkehr sind. Die gebirgigen Teile Mittel- und Süddeutschlands, die sich für den Ackerbau weniger eignen, sind waldreicher als die Gebiete des norddeutschen Flachlandes. Hier findet man vorzugsweise in den wenig ergiebigen Sand- ebenen ausgedehnte Kiefern waldun gen. Die Kiefer, die nur geringe Ansprüche an die Bodenfruchtbarkeit stellt, ist der eigentliche Waldbaum Norddeutschlands, während die Fichte die höheren Gebirge liebt. Der Laubwald macht nur etwa ein Drittel des deutschen Waldbestandes aus. Ausgedehnte Buchenwaldungen gibt es auf Rügen, an der Ostseeküste, im hessischen und im Weser-Berglande. 3. Wirtschaftliche Bedeutung* des Waldes und der Forstwirtschaft. Der Wald ist von vielseitigem Einflüsse auf die wirt- schaftlichen Verhältnisse eines Landes; natürlich ist seine Be- deutung um so höher, je sorgfältiger und zielbewußter die Pflege ist, die man seiner Entwicklung angedeihen läßt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer