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1. Das Deutsche Reich - S. 108

1905 - Berlin : Mittler
108 ein, doch ist ihre Leistungsfähigkeit nicht groß genug, um den Bedarf zu decken. Es muß eine beträchtliche Zahl an Jung- vieh, Kühen und Ochsen aus Österreich-Ungarn, der Schweiz und Dänemark eingeführt werden. Wenn auch die Rindvieh- zucht über ganz Deutschland verbreitet ist, so findet sie doch in den weidereichen Gebieten Schleswig-Holsteins, Hannovers und Oldenburgs die günstigsten Vorbedingungen. Gering ist sie in jenen Gebieten Nieder-Deutschlands, in denen der Groß- grundbesitz vorherrscht, nämlich in Mecklenburg, Brandenburg, Pommern, West- und Ostpreußen. Im deutschen Gebirgslande wird sie mit bestem Erfolg betrieben, besonders in einzelnen Teilen Thüringens (Sachsen-Altenburg), in Bayern (Algäu), in Württemberg und Baden (Schwarzwald). c) Schafzucht. Mit der Ausdehnung des Ackerbaues ist eine starke Abnahme des Weidelandes und damit eine Ver- minderung der Schafzucht verbunden. Der Hauptgrund für den Rückgang in der Schafhaltung liegt aber in der starken Wolleinfuhr aus Australien, Südafrika und Argentinien, die die Schafzucht bei uns mehr und mehr unrentabel werden läßt. Bedeutend ist sie im Verhältnis zur Bodenfläche auch heute noch in den preußischen Provinzen Pommern, Sachsen und Westpreußen, sowie in Mecklenburg, Anhalt, Braunschweig, Waldeck und einigen thüringischen Staaten. Geringe Schaf- zucht haben Bayern, Baden, das Königreich Sachsen, Sachsen- Altenburg und Elsaß-Lothringen. Der Handel mit Schafen ist unbedeutend, wohl aber be- wertete sich die Einfuhr an Schafwolle im Jahre 1902 auf 273,9 Mill. Mark. d) Schweinezucht. Die Viehzählung vom Jahre 1900 hat ergeben, daß der Schweinebestand in Deutschland ganz be- trächtlich zugenommen hat. Der Verbrauch an Schweinefleisch, Speck und Schmalz ist aber so bedeutend, daß neben der in- ländischen Produktion eine starke Einfuhr, namentlich in Speck und Schmalz, nötig ist. Mit der Aufzucht von Schweinen befaßt man sich in besonderem Maße im Königreich Sachsen, in Bayern, Thüringen, Württemberg und Westpreußen. Unter den preußischen Provinzen haben Sachsen, Westfalen und Hannover, unter den deutschen Staaten Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold, die thüringischen Staaten, Braunschweig und Anhalt den größten Bestand an Schweinen. Die Einfuhr an lebenden Schweinen ist im letzten Jahrzehnt merklich zurückgegangen; dagegen
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