1905 -
Berlin
: Mittler
- Autor: Pflug, Heinrich, Wolff, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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der Provinz Sachsen, Hall in Württemberg und Inowrazlaw in
Posen. Die Kalisalze (Abraumsalze) erlangen dadurch, daß sie
in Deutschland in großer Menge vorhanden und ein wichtiges
Ausfuhrprodukt bilden, eine hohe wirtschaftliche Bedeutung;
zudem gründet sich auf ihr Vorkommen die so hochentwickelte
chemische Industrie Deutschlands. Die Haupterzeugungsgebiete
sind die Gegenden von Staßfurt, Leopoldshall, Aschersleben,
Vienenburg und Sondershausen, wo die Kalisalze dem Stein-
salz aufgelagert sind. Die Ausfuhr des Jahres 1902 belief
sich bei den Abraumsalzen auf 10 Mill., die der übrigen Salze
auf 3 Mill. Mark.
Für die Kalisalze, die nicht nur hohe industrielle Be-
deutung haben, sondern auch als Düngemittel sehr geschätzt
sind, kommen als Abnehmer hauptsächlich die Union, Schweden
und die Niederlande in Betracht. Im Salinenbetrieb wurden
im Jahre 1901 an Kochsalz, Chlornatrium, Glaubersalz, Alaun
und anderen Produkten über 1 Mill. Tonnen im Werte von mehr
als 64 Mill. Mark gewonnen. Die bedeutendsten Sahnen sind
Reichenhall in Oberbayern, Halle a. S., Schönebeck bei Magde-
burg und Neusalzwerk in Westfalen. Die Produktion an Chlor-
kalium betrug 1901 in den Salzwerken annähernd 300 000 Tonnen
im Werte von 35 Miu. Mark, wovon etwa die Hälfte ins Aus-
land, namentlich nach der Union, nach Frankreich, Belgien
und Großbritannien gingen.
e) Gewinnung anderer nutzbarer Mineralien. Außer
Kohlen, Erzen und Salzen liefert das Deutsche Reich noch
andere nutzbare Minerahen, wie Sandstein, Kalk, Schiefer,
Granit, Bernstein, Porzeuanerde, Ton u. a. Dieselben finden
teils als Baumaterial Verwendung, teils bilden sie die Grund-
lage verschiedener Industrien. Sie werden deshalb an anderer
Stelle noch einmal erwähnt werden.
Rückbhck auf die gesamte bergbauliche Produktion des
Deutschen Reiches im Jahre 1901:
Menge in Wert in
Mill. Tonnen Mill. Mark
Kohlen
Erze .
Salze
153 1125,5
18,31 133,5
5,6 112,0