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1. Das Deutsche Reich - S. 121

1905 - Berlin : Mittler
121 Deutschland Bedeutendes geleistet, besonders von den Städten Berlin, München, Nürnberg, Iserlohn, Leipzig und Dresden. 2. Textilindustrie. a) Wollindustrie. Das deutsche Wollgewerbe hatte schon im 13. Jahrhundert eine ge- wisse Selbständigkeit erlangt. Damals kam, ebenso wie es heute noch der Fall ist, die Schafwolle als Rohprodukt für die Wollverarbeitung in erster Linie in Betracht. Kaschmir-, Angora-, Alpaka- imd Lamawolle, wenn auch nicht ohne Bedeutung, treten der Schafwolle gegenüber in den Hintergrund. Im Gegensatz zu früherer Zeit muß heute die Wollindustrie ihren Bedarf, der sich jährlich auf etwa 180 bis 200 Mill. Kilo beläuft, zum größeren Teile im Auslande decken. Viele Millionen gehen in jedem Jahre für Schafwolle nach Australien, Süd- amerika und Südafrika. Ehe die Wolle zur Herstellung eines Yerbrauchsartikels ver- wendet werden kann, muß sie verschiedenartigen Bearbeitungen unterzogen werden. Es mögen hier nur drei Haupt zweige der Wollindustrie namhaft gemacht werden: die Wollbereitung, die Wollspinnerei und die Wollweberei. Für die Woll- bereitung (Wollwäscherei, -kämmerei) gibt es zahlreiche Be- triebe in Deutschland. Die größten unter ihnen, gleichsam Riesenbetriebe, von denen jeder mehr als 500 Personen be- schäftigt, befinden sich in Döhren (Bezirk Hannover), Harburg, Blumenthal (Bezirk Stade), Delmenhorst (Oldenburg), Mylau (Plauen) und Leipzig. Für Wollspinnerei und Woll- weberei, die meist in enger Verbindung stehen, kommen fol- gende Hauptbezirke in Betracht: 1. der brandenburgisch-niederschlesische, 2. der thüringisch-reußische, 3. der sächsische, 4. der bayerisch-oberfränkische, 5. der rheinisch-bergische, 6. der elsässische. Tuch- und Buckskinfabrikation blühen in Branden- burg (Kottbus, Luckenwalde), Schlesien (Görlitz, Sagan), im Rheinlande (Aachen, Eupen, Düren) und im Königreich Sachsen. Die stärkste und zugleich vielseitigste Wollwaren- erzeugung im Königreich Sachsen weist die Kreishauptmann- schaft Zwickau auf, welche in der Webeindustrie allein über 5000 Betriebe mit 25 000 Personen zählt. Die größten Spinne-
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