1906 -
Berlin
: Mittler
- Autor: Pflug, Heinrich, Wolff, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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außerordentlich fruchtbare Küstenland ist für Plantagenbau vortrefflich
geeignet, und die angelegten Pflanzungen fangen an, reiche Erträge zu
liefern. Unter den angebauten Nutzpflanzen steht Kakao an erster Stelle;
Kaffee- und Tabakbau versprechen weniger Erfolg. Von einer einzigen
Pflanzungsgesellschaft wurden in 2 Jahren 275 000 Kakaobäumchen ge-
pflanzt. Es sind auch Erfolg versprechende Versuche mit dem Anbau
von Tee und einer Kautschukpflanze gemacht worden. Im übrigen baut
man Kartoffeln, Mais und Vanille an. Der Handel Kameruns wird von
deutschen und englischen Handelsfirmen beherrscht, die im Hinterlande
Zweigfaktoreien einrichten. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind
Palmkerne, Kautschuk, Palmöl, Elfenbein, Kakao und Nutzhölzer. Die
Gesamtausfuhr des Jahres 1902 belief sich auf 6,7 Mill., die Gesamt-
einfuhr auf 13,4 Mill. Mark.
Die wirtschaftliche Bedeutung Togos liegt in erster Linie in dem
Anbau tropischer Gewächse und außerdem im Handel mit dem gut-
bevölkerten Hinterlande, das Palmkerne, Palmöl und Kautschuk für die
Ausfuhr liefert. Der Plantagenbetrieb richtet sich auf die Gewinnung
von Kokospalmen, Kaffee, Baumwolle, Sesam und Kolanüssen.
Handel des deutschen Zollgebietes mit Deutsch-West-
afrika. Deutschland führt aus Kamerun und Togo haupt-
sächlich Erzeugnisse des Landbaues, wie Palmkerne, Palmöl
und Kakaobohnen, ferner Rohstoffe, Kautschuk und Elfenbein
ein. Die Ausfuhr dahin umfaßt hauptsächlich baumwollene
Gewebe, Eisenwaren verschiedener Art, Silber und Gold gemünzt,
sowie Flaschenbier. Den Schiffsverkehr mit Kamerun und
Togo bedient die Woermannlinie, deren Schiffe Lome (Togo)
von Hamburg aus in 18 Tagen und Kamerun in 22 Tagen
erreichen.
3. Kongostaat.
Der Handelsverkehr zwischen dem Kongostaate und dem
Deutschen Reiche hat in der Einfuhr bedeutend zu-, in der
Ausfuhr dagegen abgenommen. Der wichtigste Einfuhrartikel
ist Kautschuk, der an der Gesamteinfuhr des Jahres 1903,
welche sich auf 9 Mill. Mark bezifferte, mit 8,2 Mill. Mark
beteiligt war. Der nächstwichtigste Einfuhrgegenstand ist Elfen-
bein. Die wichtigeren Ausfuhrwaren sind Flaschenbier, Schieß-
pulver, grobe und feine Eisenwaren, Limonade und Branntwein.
4. Französisch-Westafrika.
Es setzt sich aus den Besitzungen und Schutzgebieten
am Niger und Senegal, Französisch Guinea, Dahome, Französisch
Kongo und Zahnküste zusammen. Die Einfuhr in das deutsche
Zollgebiet besteht in Rohstoffen und Erzeugnissen des Land-