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1908 -
Berlin
: Süsserott
- Autor: Keuchel, Emil, Oberbach, Johannes
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fachschule, Fortbildungsschule, Handelsschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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bildung steht überall auf hoher Stufe. — Die schweizerische Eid-
genossenschaft ist ein Bundesstaat von 22 Kantonen, von denen
jeder sich selbständig nach gemeinsamer Verfassung verwaltet. Die
höchste gesetzgebende Gewalt ist die Bundesversammlung, die aus-
führende Behörde ist der Bundesrat mit dem Bundespräsidenten in
Bern als Vorsitzenden. (Zusammenhang zwischen Bodenform und
Staatsbildung !)
B. Wirtschaftliches.
1. Landwirtschaft. Da noch nicht ein Fünftel des Bodens auf
Ackerland und Gärten entfällt, sind die Erträge des Ackerbaues un-
bedeutend, und die jährliche Getreideernte deckt kaum die Hälfte
des Bedarfs. Der Obstbau steht in dem Gebiete südlich vom
Bodensee bis Zürich in hoher Blüte. Die südlichen Kantone bringen
sogar Südfrüchte, wie Kastanien und Mandeln, sowie den Oli ven-
bäum hervor. Weinbau läßt die ganze Hochebene zu; den besten
Wein erzeugen Genf, Neuchâtel und Wallis. Die gewonnene Menge
(1,5 Mill, hl) genügt jedoch noch nicht für den Bedarf (Ursache!).
Wichtiger als der Ackerbau ist die Viehzucht, da 37% des Bodens
auf die saftigen Alpenweiden und -wiesen entfallen (Sennwirtschaft).
Das Hauptgewicht liegt auf der Milchwirtschaft, die Fettkäse (Em-
mentaler — Emme, Nebenfluß der Aare — Hauptversandort Burg-
dorf) und kondensierte Milch in großen Mengen ausführt. Viele
deutsche Betriebe bevorzugen „Schweizer" als Leiter ihrer Molkereien.
Als Zuchtvieh wird besonders Schwyzer und Simmentaler (Simme,
Nebenfluß der Aare) exportiert, wogegen Fleischvieh aus Österreich
eingeführt werden muß. Schafe und Ziegen werden ebenfalls ge-
halten, letztere meist in den höher gelegenen Kantonen. Die Zugtiere
des Südens sind Esel und Maultier. Erwähnenswert ist noch die
Zucht der Seidenraupe in Tessin und Graubünden.
2. Der Bergbau liefert wegen der Armut der Schweiz an Minera-
lien nur unbedeutende Erträge, insbesondere fehlen Kohle und Eisen
fast vollständig. Zu nennen sind Asphalt, Schiefer, Bergkristall
und Sandstein. Das gewonnene Salz (Basel und Wallis) deckt den
Bedarf nicht.
3. Industrie. Obwohl die Natur der Schweiz die zur Entwicklung
der Industrie unentbehrlichsten Rohstoffe Kohle und Eisen sowie
die zur billigen Herbeischaffung derselben erforderlichen Wasserwege