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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 22

1908 - Berlin : Süsserott
I ) - 22 — versagte, haben sich doch in manchen Produktionszweigen dank den gleichmäßigen und unerschöpflichen Wasserkräften sowie der Energie und Bildung des Volkes weltberühmte Gewerbe entwickelt, die mehr als den dritten Teil der Bevölkerung beschäftigen und ihren Haupt- sitz im Jura und auf der Schweizer Hochebene haben. Die Schweizer Großindustrie arbeitet hauptsächlich für die Ausfuhr. Ihre bedeutendsten Zweige sind die Seidenindustrie mit Basel und Zürich als Mittelpunkte; während der erstere Platz Bänder her- stellt, liefert Zürich Seidenstoffe. Die Ausfuhr in diesen Artikeln über- trifft diejenige unseres Seidenzentrums Crefeld. Die Baumwollen- verarbeitung hat ihren Sitz mehr im Osten: Zürich, St. Gallen und Appenzell. Sie erzeugt besonders feine Garne, die zumeist nach Öster- reich ausgeführt werden; auch Weberei, Färberei und Druckerei sind bedeutend. Die Fabrikation von Uhren, Uhrenbestandteilen und Spiel- dosen blüht in Genf, Biel, Le Locle, La Chaux de Fonds und anderen Orten des Jura; dort werden bei weitestgehender Arbeitsteilung Uhren für mehr als 100 Mill. M hergestellt, von denen neun Zehntel zur Ausfuhr gelangen. Die besseren schweizer Uhren zeichnen sich nicht nur durch mathematische Genauigkeit der Arbeit, sondern daneben auch durch Eleganz aus. (Deutsche Konkurrenz — Glashütter Uhren — macht sich stark bemerkbar.) Die Maschinenindustrie in Zürich, Basel, St. Gallen und Winterthur verarbeitet fremde Erze und Metalle und liefert sogar an das Ausland. In Neuhausen bei Schaffhausen hat das größte Aluminiumwerk der Welt seinen Sitz. Holzschnitze- reien und Parkettböden liefert das Berner Oberland; Strohflechte- rei und Strohhutfabrikation blühen im Aargau und haben starke Ausfuhr nach Amerika. Gerbereien und Lederwarenfabriken sind in Zürich und Genf. Schweizer Honigkuchen (Baseler Leckerli) und Schokoladewaren werden überall geschätzt. Endlich ist die „Fremden- industrie" nicht zu vergessen, die jährlich schätzungsweise über ioomill. M ins Land bringt. (Mädchenpensionate in der französischen Schweiz.) 4. Handel und Verkehr. Obgleich die Bodenverhältnisse der Schweiz der Entwicklung des Verkehrs ganz ungeheure Schwierig- keiten entgegenstellten, marschiert dieses Land in bezug auf Ver- kehrsmittel jetzt mit an der Spitze. Der gewaltige Durchgangsverkehr zwischen Deutschland und Italien, Österreich und Frankreich hatte die Schweiz schon frühzeitig angetrieben, dem Ausbau der wichtigen Poststraßen alle Aufmerksamkeit zuzuwenden. So entstanden im 19. Jahrhundert die Kunststraßen über den Simplón, St. Gotthard, Bernhardin, die Furka- und Grimselstraße. Als dann das Zeitalter der Eisenbahnen anbrach, baute die Schweiz außer den Linien für ihren Binnenverkehr einen gewaltigen Schienenstrang von Norden
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